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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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3) Töpferproduktion im Kerameikos<br />

Allgemein bekannt ist, dass die Ausgrabungsstätte Kerameikos ihren<br />

Namen letztlich den athenischen Töpfern zu verdanken hat, die entlang<br />

der Straßen vor dem Dipylon und dem Heiligen Tor ihre Werkstätten<br />

hatten. Jedoch lässt sich weder in Publikationen noch vor Ort bislang ein<br />

Überblick über die Werkstätten und ihre spezifische Produktion gewinnen.<br />

Ziel des Projektes ist es, die verstreuten Unterlagen zusammenzufassen<br />

und Materialgruppen auszuwerten, die die Arbeit der Töpfer im<br />

Kerameikos vom 5. Jh. v. Chr. bis ins 5. Jh. n. Chr. dokumentieren. Im<br />

Rahmen dieses Projektes steht ein Teilprojekt zur Analyse und Auswertung<br />

der zahllos erhaltenen Fingerabdrücke auf den Produkten der Töpfer<br />

und Koroplasten der lokal produzierten Ware im Vordergrund.<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 220<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

Die Analyse der Töpferproduktion im Kerameikos liefert einen Betrag<br />

zur Erforschung der bedeutenden antiken Töpferproduktion<br />

Athens sowie zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Stadt.<br />

Projektlaufzeit<br />

Die Zusammenstellung der für die Töpferproduktion im Kerameikosgebiet<br />

relevanten Unterlagen und die Analyse einer ersten Serie<br />

von Fingerabdrücken befinden sich 2009 in Arbeit. Da bislang<br />

keine gesonderte Finanzierung möglich war, wird das Projekt in<br />

kleinen Kampagnen vorangebracht, die gesondert auf Paleoanthropologischen<br />

Kongressen publiziert werden.<br />

Betreuung<br />

Dr. Jutta Stroszeck<br />

Kooperationspartner<br />

Dr. Zoe Tsioli, Anthropologisches Museum der Universität Athen<br />

Finanzierung<br />

DAI (ZD-Grabung)<br />

4) Kindergräber im Kerameikos<br />

Die Kindergräber der Kerameikosnekropole in Athen sind nie diachronisch<br />

als Phänomen untersucht worden, obwohl die Anzahl der Kinderbestattungen<br />

hier beträchtlich ist: Etwa ein Drittel alle bisher<br />

publizierten Gräber im Ausgrabungsgelände überhaupt sind Kindergräber.<br />

Grundlegend werden im Rahmen des Projektes "L’enfant et la mort<br />

dans l’Antiquité: des pratiques funéraires à l’identité sociale" in Zusammenarbeit<br />

mit dem Centre National de la recherche scientifique, Programm<br />

ANR (Centre Camille Jullian) die folgenden Punkte untersucht.<br />

Identifizierung<br />

Die Basis für die Bearbeitung von Kindergräbern ist die Identifikation.<br />

Dazu muss das Skelett wenigstens in Resten vorhanden sein. Die Möglichkeit<br />

von Kenotaphen, die keine eigentlichen Gräber sind, wird von<br />

den Ausgräbern anlässlich von "leeren" Behältern, von denen manche<br />

Beigaben enthalten, kaum erörtert. In der Regel haben die Archäologen<br />

im Kerameikos die Größe des Skeletts und des Grabbehälters verwendet,<br />

um ein Grab als Kindergrab zu identifizieren. Gelegentlich hat man<br />

auch andere Kriterien, wie z.B. das Vorhandensein bestimmter Arten<br />

von Beigaben, für die Identifikation herangezogen. Nur sehr wenige der<br />

Gräber sind von Anthropologen untersucht worden. Mit dem Auge der

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