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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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kes in Selinunt und den historischen und baugeschichtlichen Fragen,<br />

die beide Anlagen und Städte miteinander verbinden. Die Soprintendenz<br />

ihrerseits war daran interessiert, mit Hilfe der Kompetenzen des<br />

DAI die wissenschaftlichen Grundlagen für einen neuen Generalbebauungsplan<br />

der durch städtebaulichen Wildwuchs aus den Nähten<br />

platzenden modernen Stadt zu gewinnen, in dem die antiken Baureste,<br />

vor allem der das ganze Hochplateau Epipolai umziehende berühmte<br />

Zug der Mauern des Dionysios im Rahmen eines zu<br />

schaffenden archäologischen Parks respektiert und in die Neuplanung<br />

organisch einbezogen werden sollten. Dazu musste eine völlig neue<br />

kartographische und topographische Grundlage erstellt werden. Anschließend<br />

erfolgte die wissenschaftliche Bearbeitung durch das DAI<br />

in mehreren Bauaufnahmekampagnen. Daneben lief die Bearbeitung<br />

des Kastells Euryalos, ebenfalls auf ganz neuer topographischer<br />

Grundlage, die in den Gesamtplan integriert war, mit den üblichen<br />

Mitteln der Bauforschung durch H. Beste mit dem Ziel der monographischen<br />

Darstellung. Beide Bestandteile, die Mauern der Epipolai und<br />

das Kastell, wurden aber stets in ihrer einander ergänzenden Einheit<br />

vor dem Hintergrund der wechselvollen Geschichte der Stadt in klassischer<br />

und hellenistischer Zeit betrachtet.<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 175<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

Die Publikation der bisherigen Arbeiten soll vorgelegt werden. Dabei<br />

steht die Beschreibung der Mauern Dionysios’ I. und die Vorbereitung<br />

sowohl der „Langen Mauern“ selbst (D. Mertens) als auch<br />

des Kastells Euryalos (H.-J. Beste) im Vordergrund. Alle zeichnerischen<br />

Vorarbeiten sowie große Teile der Texte sind dazu inzwischen<br />

fertig gestellt worden.<br />

In dieser Weise ist auch die vor der Fertigstellung stehende Publikation<br />

konzipiert. Sie umfasst, neben der analytischen Darstellung<br />

der Bestandteile der Festungswerke auf dem Euryalos und längs<br />

der Plateaukanten sowie ihrer graphischen Rekonstruktion gemäß<br />

den erkannten Entwicklungsphasen, den Versuch einer Zusammensicht<br />

des Problems der Befestigung der Stadt als ganzer durch<br />

ihre Geschichte. Daraus ergeben sich auch angesichts der Bedeutung<br />

von Syrakus allgemeine Einsichten in die Entwicklung der<br />

griechischen Poliorketik.<br />

Neben der baugeschichtlichen Arbeit an den Festungswerken, die<br />

nach bisheriger Übereinkunft in der genannten Weise fertig gestellt<br />

werden können, stellt sich freilich noch eine weitere Forschungsebene<br />

durch die Grabung. Einzelne gezielte Grabungsschnitte, die<br />

seinerzeit (1990 und 1991) zu Datierungsfragen im Bereich des<br />

Kastells angelegt worden sind, werden gegenwärtig von S. Ortisi<br />

ausgewertet. Ihre Ergebnisse sollten noch in die geplante Monographie<br />

einfließen. Daneben stellt sich aber eine weitere archäologische<br />

Aufgabe durch die spezifischen Eigenarten dieses<br />

Festungswerkes als Landschaftsfestung. Ein Survey auf dem Plateau<br />

Epipolai und auch in dessen unmittelbarer Umgebung könnte<br />

konkretere Aufschlüsse über die Nutzung des Plateaus und des Lebens<br />

auf ihm, insbesondere zu Belagerungszeiten, ergeben.<br />

Projektlaufzeit<br />

2010-2013<br />

Betreuung<br />

Prof. Dr.-Ing. Dieter Mertens<br />

Dr. Heinz-Jürgen Beste

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