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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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kontinentale Wege, hier begegnen fremde Menschen, Wissen Sprachen,<br />

Bräuche, Religionen, hier werden neue Märkte gesucht und hier wird um<br />

deren Domäne gekämpft. Beziehungen mit dem europäischen und afrikanischen<br />

Kontinent ebenso wie mit der Levante und der Ägäis sind seit dem<br />

Neolithikum, in größerem Umfang seit der Kupfer- und der Bronzezeit gut<br />

belegt. Die Iberische Halbinsel war, wenn auch am Rande, in die transmediterranen<br />

und kontinentalen Handelskreise einbezogen. Permanente Niederlassungen<br />

größerer Bevölkerungsgruppen sind seit dem 8. Jahrhundert<br />

durch phönizische Städtegründungen belegt. Bis zum islamischen Mittelalter,<br />

dem die chronologisch jüngsten Projekte der Abteilung gewidmet sind,<br />

prägen Migrationen die Geschichte, die Politik, die Wirtschaft, die Sozialstruktur,<br />

die religiösen Vorstellungen, die Sprache etc. Trotz der evidenten<br />

zeitlichen Verlagerung von Schwerpunkten, die zu Attraktion, Akzeptanzen<br />

und Adaptionen führten und ebensolche auslösten, ist die Erforschung der<br />

Migration, ‚Kolonisation’ und ‚Akkulturation’ auf der Iberischen Halbinsel<br />

diachronisch möglich und im <strong>Forschungsplan</strong> der Abteilung wird durch beispielhaften<br />

Studien, die vom 6. Jahrtausend v. Chr. bis ins 14. Jahrhundert<br />

n. Chr. berücksichtigt.<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 50<br />

a 1) Neolithisierung<br />

- Neolithisierung der atlantischen Küstenregion: Sizandro – Alcabrichel<br />

(M. Kunst)<br />

- Neolithisierung Zentralkastiliens: Ambrona (Prov. Soria)<br />

a 2) Phönizische und punische ‚Kolonisation’<br />

- Siedlungskammer an der Meeresenge von Gibraltar<br />

- Mogador, ein phönizischer Außenposten am Rande der Antiken Welt<br />

a 3) Romanisierung<br />

- São Miguel da Motta/Alandroal (Portugal)<br />

- Monte do Facho/Cangas de Morrazo (Galicien)<br />

- Cabeço das Fráguas/Guarda (Portugal)<br />

- Panòias/Vila Real (Portugal)<br />

- Heilige Plätze und ländliche Heiligtümer im indoeuropäischen Hispanien<br />

a 4) Islamisierung<br />

- Islamische Palastarchitektur im Westen. Römische Wurzeln und orientalische<br />

Einflüsse<br />

b) Zentrum und Peripherie<br />

Lage – Besiedlung – Naturraum<br />

Die Fragestellung zu Zentrum und Peripherie erhält vor dem geschichtlichen<br />

Hintergrund der Pyrenäenhalbinsel, die angesichts ihrer Ausmaße einen<br />

wahren europäischen Subkontinent darstellt, eine besondere Bedeutung.<br />

Dabei interessiert bei den Forschungen der Abteilung weniger die Außenperspektive<br />

als vielmehr die Binnenperspektive, die zunächst im Mittelpunkt<br />

steht.

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