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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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In der Kombination von Siedlung und Gräberfeldern bietet Džarkutan<br />

zudem die Möglichkeit des direkten Materialvergleiches dieser beiden<br />

Quellengattungen. Dabei zeigt sich, dass ein Großteil der auf der Töpferscheibe<br />

gedrehten Keramikformen sowohl in der Siedlung als auch<br />

in den Gräbern vertreten ist. Die für die Gräber der Spätbronzezeit I<br />

charakteristischen konischen Becher und Standfußschalen sind auch<br />

die am häufigsten in der Siedlung nachgewiesen Formen dieser Zeit.<br />

Einige Formen sind jedoch ausschließlich im Siedlungsbereich anzutreffen<br />

und gelangten nicht in die Gräber. Dies gilt etwa für die ritzverzierten<br />

und mit fensterartigen Wanddurchbrüchen versehenen<br />

Gefäßständer, die in den jüngeren Abschnitt der Spätbronzezeit datieren<br />

und bisher nur in der Siedlung gefunden wurden. Nicht auf der<br />

Töpferscheibe gedrehte, sondern mit der Hand geformte, grobe Gefäße,<br />

die als Kochgeschirr dienten, sowie die ebenfalls handgeformten<br />

Räuchergefäße erscheinen ebenfalls nur in der Siedlung. Auch bestimmte<br />

Formen der Verzierung, wie die mit einem kammartigen Instrument<br />

ausgeführten Stempelreihen, sind bisher, wenn auch sehr<br />

selten, nur auf Siedlungskeramik nachgewiesen. Da diese Art der<br />

Verzierung typisch für die zum Andronovokreis gehörende Tazabag’jab-Kultur<br />

des nördlichen Usbekistans ist, ergeben sich hier auch<br />

Verbindungen nach Norden, die sich anhand der Grabkeramik bisher<br />

nicht nachweisen ließen. Allerdings erscheint diese Zier in Džarkutan<br />

auf Gefäßen, die auf der Töpferscheibe gefertigt wurde, während die<br />

Keramik der Tazabag’jab-Kultur handgemacht ist.<br />

Für den Gesamtbestand der Siedlungskeramik aus Džarkutan wurde<br />

eine typologische Gliederung vorgenommen. Gegenwärtig erfolgt die<br />

chronologische Auswertung des typologisch geordneten Materials.<br />

Dabei steht die stratigraphische Zuordnung im Mittelpunkt. Weitere<br />

Anhaltspunkte ergeben sich aus dem Vergleich mit der<br />

Grabkeramik des Siedlungsplatzes. Danach wird sich ein überregionaler<br />

Vergleich anschließen. Geplant ist, bis Mitte nächsten Jahres die<br />

Aufarbeitung der Siedlungskeramik von Džarkutan mit der Einreichung<br />

eines Manuskriptes abzuschließen.<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

Die Aufarbeitung der Keramik aus der Siedlung Džarkutan erlaubt<br />

die Darstellung einer durch eine Siedlungsstratigraphie abgesicherten<br />

chronologische Abfolge für die Spätbronzezeit in Usbekistan,<br />

welche in der Gegenüberstellung mit der traditionellen, bisher<br />

weitgehend auf Grabfunden beruhenden Chronologie eine „Kalibrierung“<br />

der gültigen Sequenzen ermöglicht.<br />

Projektlaufzeit<br />

abgeschlossen; Manuskript in Vorbereitung<br />

Betreuung<br />

Dr. Mike Teufer<br />

Kooperationspartner<br />

Usbekische Akademie der Wissenschaften<br />

Finanzierung<br />

Fortbildungs-Stipendium des Deutschen Archäologischen <strong>Institut</strong>s<br />

Literatur<br />

D. Huff, Deutsch-usbekische Ausgrabungen auf dem Džandaulattepe<br />

und in Džarkutan, Südusbekistan, 1993-1995. Mitteilungen der<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 335

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