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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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tet. Zusammen mit diesem wurde ein weiterer Rundbau errichtet, der<br />

noch nicht vollständig ausgegraben ist, aber mindestens 6 m im<br />

Durchmesser maß. Die Wände beider Gebäude binden, wie die horizontalen<br />

Fugen erkennen lassen, ineinander ein. Spätere Anbauten<br />

lassen sich daran erkennen, dass sie eine vertikale Baufuge zur älteren<br />

Wand besitzen. Neu ist die Beobachtung, dass neben den gelben<br />

Ziegeln auch solche aus dunklem Material verwendet wurden. Diese<br />

dunklen Ziegel wurden in ein helles Bindematerial eingebettet und<br />

lassen sich nur dadurch erkennen.<br />

Im Fundmaterial sind knubbenverzierte steilwandige Töpfe, deren<br />

Böden Mattenabdrücke aufweisen, charakteristisch. Die erste in<br />

Aruchlo gefundene menschliche Tonfigur stammt aus der Verfüllschicht<br />

eines Rundbaus, die zwischen 5770 und 5660 v. Chr. datiert<br />

werden kann. Bei den Knochengeräten dominieren Pfrieme und Spatel.<br />

Sehr zahlreich sind Geräte aus Obsidian. Zu den außergewöhnlichen<br />

Funden zählen Anhänger aus poliertem Knochen und Karneol.<br />

Vordergründiges Ziel der neuen Untersuchungen ist die Bereitstellung<br />

von Basisdaten zur Wirtschaftsweise, sowie der Aufbau einer chronologischen<br />

Sequenz und die Klärung des Verhältnisses zu den drei umliegenden<br />

Tell-Siedlungen. Dabei wird die Frage nach der Rolle<br />

Aruchlos im Kontext des Obsidianhandels eine wichtige Rolle spielen,<br />

ist die wichtige georgische Obsidianlagerstätte am Paravani-See doch<br />

nur etwa 50 km westlich gelegen. Die Grabung bildet den Anfang einer<br />

für die Zukunft geplanten Kette von Grabungen in Georgien,<br />

Aserbaidschan, Iran und Turkmenistan, die die Ausbreitung der bäuerlichen<br />

Lebensweise aus dem Kerngebiet der Neolithisierung im<br />

„fruchtbaren Halbmond“ ab dem 7. Jt. v. Chr. nach Norden und Nordosten<br />

beleuchten soll.<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 321<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

Die neuen Ausgrabungen in Aruchlo bilden den Anfang einer für die<br />

Zukunft geplanten Kette von Grabungen in Georgien, Azerbaidjan,<br />

Iran und Turkmenistan, welche die Ausbreitung der bäuerlichen<br />

Lebensweise aus dem Kerngebiet der Neolithisierung im „fruchtbaren<br />

Halbmond“ ab dem 7. Jt. nach Norden und Nordosten beleuchten<br />

soll. Sie sind zugleich ein erster Schritt zu einer umfassenden<br />

Rekonstruktion frühneolithischer Landnutzung im Südkaukasus<br />

und bilden den westlichen Abschluss des auf eine Siedlungs- und<br />

Landschaftsgeschichte des Südkaukasus zielenden ANCIENT KURA<br />

Projekts.<br />

Projektlaufzeit<br />

voraussichtlich bis 2012<br />

Betreuung<br />

Prof. Dr. Svend Hansen<br />

Katrin Bastert, M.A.<br />

Kooperationspartner<br />

<strong>Archäologisches</strong> Zentrum der Georgischen Akademie der Wissenschaften<br />

<strong>Archäologisches</strong> <strong>Institut</strong> des Georgischen Nationalmuseums<br />

CNRS, Paris<br />

Finanzierung<br />

Sondermittel Clusterforschung<br />

ANR-DFG

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