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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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Finanzierung<br />

DAI<br />

b) Wissenschaftliches Netzwerk „Epochenwandel und historische Veränderungsprozesse<br />

in Anatolien“<br />

Im Mittelpunkt des für die Jahre 2009 und 2010 geplanten wissenschaftlichen<br />

Netzwerkes steht die Diskussion von Veränderungserscheinungen<br />

in archäologisch-baugeschichtlichen Befunden als<br />

methodisches und phänomenologisches Problem. Dabei soll es zunächst<br />

um Grundmuster historischer Veränderungen gehen, d.h. um<br />

plötzliche Umbrüche auf der einen, langfristige prozessuale Entwicklung<br />

auf der anderen Seite. Im Vordergrund steht die Reflektion über<br />

die Grundmuster selbst und ihre Nachweisbarkeit in archäologischen<br />

Befunden, nicht jedoch die vertiefte inhaltliche Diskussion spezifischer<br />

Ereignisse oder Entwicklungen selbst. Denn das Netzwerk will über<br />

die Grenzen von Epochen, Landschaften und Fachdisziplinen hinaus<br />

erörtern, welche Arten von historischen Ereignissen oder langfristigen<br />

Veränderungen sich in archäologischen Befunden fassen lassen, welche<br />

Methoden mit ihren spezifischen Stärken und Schwächen bei deren<br />

Feststellung zum Einsatz kommen und wie sich Zeugnisse von<br />

Veränderungen in archäologischen Befunden historisch deuten lassen.<br />

Dabei soll es u. a. auch um das virulente Problem der Verknüpfung<br />

archäologischer Befunde mit schriftlichen Quellen gehen. Durch die<br />

Konzentration des Netzwerkes auf Anatolien ergibt sich darüber hinaus<br />

die Chance, Formen der Veränderung in verschiedenen Epochen<br />

und Landschaften miteinander zu vergleichen und nach möglichen Parallelen<br />

im Auftreten von langfristigen Entwicklungen, Brüchen oder<br />

auch Persistenzen zu fragen, die z.B. durch gleichbleibende naturräumliche<br />

Gegebenheiten bedingt sein können. Am Ende des Netzwerkes<br />

sollen eine projekt- bzw. anwendungsbezogene Schärfung der<br />

Terminologie und eine Sensibilisierung für die methodische Problematik<br />

im Umgang mit Phänomenen der Veränderung in archäologischen<br />

Befunden stehen. Darüber hinaus soll deutlich werden, warum sich<br />

Anatolien aufgrund seiner spezifischen geographischen und historischen<br />

Voraussetzungen als `Laboratorium´ für die epochenübergreifende<br />

Diskussion solcher Fragen besonders eignet.<br />

Das Netzwerk soll sich aus maximal 30 Teilnehmern vor allem aus<br />

Deutschland und der Türkei zusammensetzen. Dazu zählen insbesondere<br />

Mitarbeiter der Abt. Istanbul und (Nachwuchs-) Wissenschaftler<br />

deutscher und türkischer Hochschulen. Pro Jahr sollen zwei Seminare<br />

abgehalten werden.<br />

Bislang sind folgende Themen vorgesehen:<br />

- Grundmuster historischer Entwicklung und Methoden ihrer Erforschung<br />

- Longue durée<br />

- Sattelzeiten<br />

- Zeugnisse von Epochenwandel und historische Veränderungsprozessen<br />

in der Bautechnik (Nov. 2010)<br />

Weiterhin soll einmal jährlich ein Workshop abgehalten werden, auf<br />

dem Themen aus dem Bereich des Netzwerkes vertieft diskutiert<br />

werden können. Bisher sind folgende Veranstaltungen geplant:<br />

- Dark Ages in Anatolien<br />

- Wohnarchitektur<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 252

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