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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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Die Ausstellung ist zurzeit die bedeutendste Sammlung zur islamischen<br />

Kunst in Afghanistan. Sie bietet einen seltenen Einblick in diese<br />

Zeit und Region, vor allem aber umfasst sie neben einigen qualitativ<br />

hochwertigen Objekten - wie sie bei Ausgrabungen eher selten zutage<br />

kommen – auch Gebrauchsutensilien, die abseits des Hofes benutzt<br />

wurden und ihrerseits nur selten den Weg in internationale Ausstellungen<br />

und Sammlungen finden.<br />

Es fehlt im Museum an Mitteln und Fachwissen für die Inventarisierung,<br />

sachgerechte Konservierung und informative Präsentation. Anders<br />

als das Nationalmuseum in Kabul hatte dieses Museum bis 2005<br />

keine Fördergelder von internationalen Sponsoren erhalten. Am Ende<br />

der Kampagne 2005 wurde daher eine kursorische Dokumentation<br />

von etwa 150 Objekten in der Sammlung anhand von Photos und<br />

kurzen Beschreibungen durchgeführt. Sie bildete die Basis für eine<br />

2008 mit Mitteln des Auswärtigen Amtes gedruckte Publikation.<br />

2007 hat sich jedoch gezeigt, dass vor allem die Räumlichkeiten des<br />

Handschriftenarchivs unter der hohen Feuchtigkeit im Mauerwerk leiden,<br />

als Folge treten Schimmel und Bakterienbefall auf. Die Schadenserhebung<br />

durch den Leiter der Baukonservierung des Aga Khan<br />

Trusts für Kultur in Herat und durch die Restauratorin des DAI-<br />

Projekts hat ergeben, dass der Umzug der Sammlungen in den – zuvor<br />

umzubauenden - Nordflügel der Zitadelle sinnvoller ist als die Sanierung<br />

der beiden gegenwärtig genutzten Gebäude.<br />

Diesem Umstand Rechnung tragend erschien es notwendig, die 2005<br />

entwickelte Planung um die Renovierung der Bausubstanz zu erweitern.<br />

Aufgrund der geforderten Expertise ist dieses nur im Rahmen<br />

eines Kooperationsprojektes möglich. Demzufolge wurde 2007 von<br />

AKTC und DAI ein Masterplan für die Zitadelle entwickelt, der den<br />

sukzessiven Ausbau als Kulturzentrum mit den entsprechenden räumlichen<br />

Möglichkeiten zur Präsentation, Magazinierung, Konservierung<br />

und Restaurierung der Sammlungen vorsieht. Ein Teil der Funde wird<br />

in einer Dauerausstellung dem Publikum präsentiert, der Rest in einer<br />

Studiensammlung sachgerecht magaziniert. In Zusammenhang mit<br />

den laufenden Arbeiten an den Exponaten sollen zwei Afghanen als<br />

Kurator bzw. Restaurator ausgebildet werden.<br />

Die Mittel für die Baumaßnahmen wurden AKTC im Oktober 2008 seitens<br />

der US-Botschaft zur Verfügung gestellt, im September begann<br />

die Inventarisierung der Objekte durch das DAI-Team. Die Objekte<br />

werden ab November eingelagert, die Arbeiten sollen 2009 mit Inventarisierung,<br />

Konservierung und Ausstellungsplanung fortgesetzt werden.<br />

Bis Frühjahr 2010 soll der Umbau der Festung abgeschlossen<br />

sein.<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 363<br />

Projektlaufzeit<br />

2005-2010<br />

Betreuung<br />

PD Dr. Ute Franke<br />

Kooperationspartner<br />

Ministerium für Information und Kultur, Kabul, mit dem Nationalmuseum<br />

Kabul, dem Nationalarchiv Kabul und dem Department of<br />

Monuments and Sites Herat<br />

Museum für islamische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin Stiftung<br />

Preußischer Kulturbesitz

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