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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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ende Perspektiven für die Analyse und Interpretation geophysikalischer<br />

Prospektionen und archäometrischer Keramikanalyse.<br />

Projektlaufzeit<br />

2006 bis 2011<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 240<br />

Betreuung<br />

Dr. Philipp Niewöhner<br />

Kooperationspartner<br />

<strong>Institut</strong> für archäologische Wissenschaften, Ruhr-Universität Bochum<br />

<strong>Institut</strong> für Geowissenschaften, Universität Kiel<br />

Fachbereich Geographie, Universität Marburg<br />

Finanzierung<br />

DAI<br />

d) Priene<br />

Das im 4. Jh. v. Chr. neu gegründete Priene gilt seit seiner Teilfreilegung<br />

im späten 19. Jh. als Musterbeispiel einer „hippodamischen“<br />

Stadtanlage. Die derzeit laufenden Feldforschungen verfolgen das<br />

Ziel, die mangels ausreichend detaillierter Dokumentation bislang<br />

kaum bekannten urbanistisch bedeutsamen Veränderungen der Bebauung<br />

bis zum Beginn der römischen Kaiserzeit festzustellen und in<br />

ihren historischen Kontext einzuordnen.<br />

Ein zweiter Schwerpunkt liegt neuerdings auf der Untersuchung der<br />

spätantiken und mittelalterlichen Periode der Stadtgeschichte, deren<br />

Zeugnisse von der bisherigen Forschung weitgehend vernachlässigt<br />

wurden. Neben der „Grundlagenforschung“ in Form der Untersuchung<br />

und Dokumentation bekannter oder neuerdings festgestellter Gebäude<br />

(Sakralbauten, militärische Anlagen, byzantinische Nekropole)<br />

steht vor allem die Frage nach strukturellen Veränderungen des<br />

Stadtgefüges (Verschiebung öffentlicher Zentren, Übergreifen über<br />

die ummauerte Stadt hinaus usw.) im Blickpunkt.<br />

Nachdem in den letzten Jahren neben der Wohnbebauung vor allem<br />

das politische Zentrum der hellenistischen Stadt untersucht wurde,<br />

sind für den Zeitraum 2009 – 2012 im Rahmen der skizzierten Zielsetzung<br />

folgende Aktivitäten vorgesehen:<br />

Zur besseren Kenntnis der Sakraltopographie der hellenistischen<br />

Stadt sollen Untersuchungen im Heiligtum der ägyptischen Götter<br />

durchgeführt werden, die insbesondere die Entwicklung des Heiligtums<br />

an einem der prominentesten Standorte der Stadt beleuchten<br />

sollen. Nördlich des Siedlungsgebietes konnte eine „Sakrale Zone“<br />

nachgewiesen werden, die einen offenbar rein hellenistischen Kultplatzes<br />

für Kybele, weitere bereits ermittelte Kultplätze im Anschluss<br />

nach Westen sowie die Annexbauten beim Demeterheiligtum umfasst.<br />

Ausdehnung, Chronologie und Funktion dieser Anlagen sollen durch<br />

weitere Grabungsschnitte geklärt werden.<br />

Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Wohnbauten in den westlichen<br />

Stadtvierteln. Hier stehen die Rekonstruktion der Siedlungsgeschichte<br />

und die Beantwortung schon lange gestellter sozialgeschichtlicher<br />

Fragen im Vordergrund. Die für Priene charakteristische ausgezeichnete<br />

Überlieferungssituation der Inventare der Häuser stellt hier ein<br />

besonderes Potential dar.

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