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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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Großstädte der Welt bezeichnet werden. Schon in der 2. Hälfte des<br />

4. Jt. v. Chr. setzt ein bemerkenswertes Wachstum der Stadt ein, das<br />

um 3000 v. Chr. zu einer maximalen Siedlungsfläche von 550 Hektar<br />

innerhalb der Stadtmauer führte. Erst im 4. Jh. n. Chr. wird die Stadt<br />

verlassen.<br />

Ausgrabungen, vor allem im religiösen Zentrum der Stadt, finden seit<br />

1912 statt. Sie bewiesen die überregionale politische Bedeutung und<br />

die Innovationskraft Uruks insbesondere in der 2. Hälfte des<br />

4. Jt. v. Chr. Hier wurde um 3200 v. Chr. der Vorläufer der Keilschrift<br />

und eine hochkomplexe politische und ökonomische Verwaltung entwickelt.<br />

Seit der Mitte des 3. Jt. v. Chr. war der Ort vornehmlich ein<br />

wichtiges religiöses Zentrum. Sowohl der gute Erhaltungszustand als<br />

auch die sehr lange Lebensdauer der Stadt erlauben, die Entwicklung<br />

und innere Organisation komplexer Gesellschaftsformen, die Ausprägung<br />

einer frühen Hochkultur sowie die Interaktion einer Großstadt<br />

mit dem regionalen und überregionalen Umland zu rekonstruieren.<br />

Seit der Verschärfung politischer und militärischer Konflikte im Irak<br />

können die Ausgrabungen in Uruk nur noch unregelmäßig fortgesetzt<br />

werden. Die Erforschung der Stadt, deren freigelegte Baureste zurzeit<br />

dreidimensional aufbereitet werden, erfolgt seitdem verstärkt mit Methoden<br />

der Fernerkundung. Im Vordergrund steht nun die Analyse<br />

der Stadtstruktur und des unmittelbaren Umlandes. Geophysikalische<br />

Bodendaten aus den Jahren 2001 und 2002 und archäologische<br />

Ausgrabungs- und Surveyergebnisse helfen, die Analysedaten aus<br />

Luft- und Satellitenbildern zu untermauern.<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 289<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

Die dreidimensionale Aufbereitung der Ausgrabungsbefunde und<br />

die Auswertung der Prospektions- und Fernerkundungsdaten werden<br />

nicht nur eine verständlichere Präsentation der antiken Stadt<br />

ermöglichen, sondern auch neue Erkenntnisse zur Rekonstruktion<br />

von Bauwerken, der topographischen Verortung von Gebäuden<br />

und Stadtvierteln im Stadtbild sowie die räumlichen Beziehungen<br />

der Stadt zu ihrem Umland liefern.<br />

Projektlaufzeit<br />

2006-2010/11<br />

Betreuung<br />

Dr. Margarete van Ess<br />

Kooperationspartner<br />

Dr. Jörg Fassbinder, Bereich Archäologische Prospektion und Luftbildarchäologie,<br />

Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege<br />

Dr. Helmut Becker, Becker Archaeological Prospection, Beuerberg<br />

Prof. Dr. Helmut Brückner, <strong>Institut</strong> für Geographie, Philipps-<br />

Universität Marburg<br />

Dr. Gunther Schreier, <strong>Deutsches</strong> Zentrum für Luft- und Raumfahrt,<br />

Oberpfaffenhofen<br />

Dr. Arno Kose<br />

Seminar für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients – Assyriologie,<br />

Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg<br />

Finanzierung<br />

DAI<br />

b 2) Die Oase von Marib/Jemen

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