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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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deln. 2007 wurde an der Nordwestecke ein Großteil der Tempelecke in<br />

Versturzlage geborgen. Die Sima mit den Akroteren datierten den Tempel<br />

sicher in das späte 6. Jh. v. Chr. Dabei stellte es sich heraus, dass es<br />

sich bei den dort befindlichen drei Geisonblöcken ebenfalls um umgearbeitete<br />

Kapitelle handelte. Damit kann die Theorie einer einzelnen umgearbeiteten<br />

Weihgeschenksäule verworfen werden. Am Profil des<br />

einzigen bisher aufgenommenen Kapitells fällt sofort die abgeschrägte<br />

Kerbe zwischen Abakus und Echinus auf. Der Echinus ist blockhaft und<br />

relativ flach ausgearbeitet. Dieselbe flache, gerundete Echinuskurve des<br />

Trapeza-Kapitells lässt m. E. eine Datierung ebenfalls in das erste Viertel<br />

des 6. Jhs. zu. Die nun vier Kapitelle haben einen Echinusdurchmesser<br />

von mindestens 1.60 m, die Abakushöhe ist mit 20 cm sehr groß. Den<br />

Bau zu diesen Kapitellen haben wir bislang noch nicht.<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 233<br />

Jedenfalls wäre damit der erste Nachweis eines früharchaischen Monumentalbaus<br />

in Achaia erbracht und damit wohl ein wichtiges Bindeglied<br />

hinüber zu der Architekturkonzeption in der Magna Graecia gewonnen.<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

Diese erste systematische Stadtgrabung in Achaia ermöglicht eine<br />

bisher völlig unbekannte Region zu erschließen, die maßgeblich an<br />

der Kolonisierung Unteritaliens beteiligt war. Die bisherigen Funde<br />

lassen eine eindeutige Verbindung zur Magna Grecia erkennen und<br />

werden nach Auswertung der entwurflichen, künstlerischen und<br />

technischen Details des Tempels grundlegend Neues zur Architekturgeschichte<br />

beitragen. Weitere Grabungen im Stadtgebiet werden<br />

zum Verständnis des Urbanisierungsprozesses im 8. Und<br />

7. Jh. v. Chr. dienen. Die Lokalisierung der mykenischen und geometrischen<br />

Nekropole zeigen vorhergehende Besiedlungsphasen<br />

an, so dass auch hier einiges zu erwarten sein wird.<br />

Projektlaufzeit<br />

2006-2015<br />

Betreuung<br />

Dr. Nils Hellner (Architektur)<br />

Kooperationspartner<br />

Andreas Vordos, 6. Ephorie Patras (Grabungsleiter)<br />

6. Ephorie der prähistorischen und klassischen Altertümer<br />

Griechisches Kulturministerium<br />

Gesellschaft zur Erforschung von Rhypes<br />

Gesellschaft zur Erforschung der antiken Aigaleia<br />

Finanzierung<br />

Psychas-Stiftung, Coca-Cola Hellas, Bank of Piräus, Demos Aigion<br />

Privatgelder von örtlichen Mäzenen (Fam. Droulias, Fam. Liogas)<br />

Mitgliederbeiträge der Gesellschaft zur Erforschung von Rhypes<br />

16) Osrhoene in der Spätantike<br />

Die antike Landschaft Osrhoene erstreckt sich zwischen Euphrat und<br />

Habur im nördlichen Mesopotamien auf dem Gebiet der heutigen Türkei<br />

und Syriens. Trotz der kulturgeschichtlichen Bedeutung, die jenem Areal<br />

aufgrund der Lage am Schnittpunkt zwischen römisch-byzantinischer<br />

und parthisch-sassanidischer Interessenssphäre zukommt, ist die antike<br />

Landschaft Osrhoene bislang nur wenig erforscht. Das Projekt versucht,

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