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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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Mit diesem Projekt wird die Frage nach Aufkommen und Verbreitung<br />

von Metallen sowie deren Auswirkungen auf Sozialstrukturen und<br />

Landschaftshaushalte in China umfassend bearbeitet. Die Bronzemetallurgie<br />

trug im 3. Jt. v. Chr. maßgeblich zum Umbau aller Sozialstrukturen<br />

in China bei. Schon mit den ersten zentralchinesischen<br />

Königsdynastien nahmen Herrschaftsmechanismen ihren Anfang, deren<br />

Überleben von zuverlässiger Versorgung mit enormen Mengen an<br />

Metall abhing. Das bronzezeitliche China ist damit ein besonders gutes<br />

Beispiel für den Kausalzusammenhang von technischen und sozialen<br />

Innovationen. Grundvoraussetzung für kultur-, sozial- und<br />

technikhistorische Interpretationen ist die qualitative und quantitative<br />

Datenerfassung. Unsere Forschungen setzen bei der Klassifikation<br />

von Bronzewaffen- und Gerätetypen im Vergleich zu den Mischungsverhältnissen<br />

ihrer Legierungen an. Dabei wird sich zeigen, ob Formoder<br />

Dekortypen an bestimmte Legierungen und damit Produktionszentren<br />

gebunden waren und wie weit einzelne Gießereien oder Lagerstätten<br />

ausstrahlten.<br />

Die Datenbank CHARDA-Xplore: Chinese Archaeology Database<br />

wurde im Rahmen des Projektes CHIME (Cluster 2) zunächst für die<br />

Erfassung von Daten zu den chinesischen Metallzeiten entwickelt. Sie<br />

soll in den nächsten Jahren intensiv ausgebaut und für unterschiedliche<br />

Themen eingesetzt werden. Grundsätzlich dient die Datenbank<br />

der Erfassung objektorientierter, standardisierter und georeferenzierter<br />

archäologischer Daten, um sie statistisch auswertbar und digital<br />

kartierbar zu machen. Zum Anlegen eines Datensatzes sind lediglich<br />

3 Grunddaten notwendig: Fundplatzname, aus dem eine Fundplatz-ID<br />

generiert wird, geographische Koordinaten und Alter des Platzes,<br />

bzw. eines Fundes oder einer Fundeinheit eines Fundplatzes.<br />

Durch einen Link von der Datenbank zu Google Earth können Fundplätze<br />

dort in Abhängigkeit von ihrer Datierung auf einer Satellitenbildoberfläche<br />

in bestimmten, mit einem Zeiger auf einer Zeitleiste<br />

definierten Zeitpunkten (Jahr) oder Zeitperioden dargestellt werden.<br />

Diese Darstellungsweise ist besonders für die Visualisierung der Wanderung<br />

von Fundeigenschaften in Zeit und Raum geeignet.<br />

So wie Google Earth die gesamte Erdoberfläche abbildet, ist auch das<br />

Schema der Datenbank CHARDA-Xplore so angelegt, dass darin prinzipiell<br />

archäologische Daten beliebiger Weltregionen erfasst werden<br />

können. Entscheidend und differenzierend sind lediglich die sog. Kataloge,<br />

d.h. Begriffslisten, mit denen die Eigenschaften von Fundobjekten<br />

klassifiziert werden. Die bislang geschaffenen und hinterlegten<br />

Kataloge umfassen deutsche Grundtermini zur Beschreibung allgemein<br />

archäologischer Sachverhalte sowie neolithischer und metallzeitlicher<br />

Fundobjekte in Ost- und Zentralasien. Die unkomplizierte<br />

Einbindung von Bilddateien verleiht der Datenbank gleichzeitig den<br />

Charakter eines systematisch und umfassend durch Schlagworte erschlossenen<br />

Bildarchivs.<br />

Beim Anlegen von Eingabe- und Abfragetool haben wir uns entschieden,<br />

mit optischen Strukturen zu arbeiten, die einem durchschnittlich<br />

erfahrenen Computerbenutzer bekannt sind. Es gibt also eine Baumstruktur<br />

analog zum Windows-Explorer zur Navigation in der Datenbank<br />

am linken Bildschirmrand und einen einfachen Suchschlitz wie<br />

bei allen bekannten Suchmaschinen für die Abfrage. Die Kataloge folgen<br />

der Maxime „so abstrakt wie möglich und so spezifisch wie nötig“.<br />

Um ihr eine lange Nutzungsdauer durch möglichst viele Nutzer<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 338

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