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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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Abteilung Istanbul<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 44<br />

1) Vorbemerkung<br />

Die Forschungstätigkeit der Abteilung Istanbul ist in starkem Maße von den<br />

Großunternehmungen (ZD-Grabungen) Pergamon und Hattuša-Boğazköy geprägt.<br />

Weitere Langfristprojekte der Abteilung, die gemeinsam mit deutschen<br />

Hochschulen durchgeführt werden, sind die Grabungen Priene und Aizanoi.<br />

Schließlich sind die ZD-Grabungen Milet und Didyma, die gleichfalls von deutschen<br />

Hochschullehrern geleitet werden, organisatorisch an die Abteilung angebunden.<br />

Die ZD-Grabung Göbekli Tepe ist personell mit der Orient-Abteilung<br />

verbunden, ihre Belange in der Türkei werden aber auch von der Abteilung Istanbul<br />

vertreten.<br />

Thematische Schwerpunkte der wissenschaftlichen Arbeit der Abteilung bilden<br />

Forschungen zu Städten und Heiligtümern vom Neolithikum bis in die osmanische<br />

Epoche. Daneben entstehen jüngst in verstärktem Maße auch Untersuchungen<br />

zu übergreifenden Aspekten der Archäologie und Kulturgeschichte der<br />

Türkei. Das dritte Standbein der Abteilungsforschungen bilden die Dissertationsprojekte<br />

der wissenschaftlichen Hilfskräfte, die ebenfalls in der Archäologie<br />

Anatoliens angesiedelt sind.<br />

Unter den vielfältigen Fragestellungen, die sich aus dem breiten thematischen<br />

Spektrum der Forschungen an der Abteilung Istanbul ergeben, spielen die<br />

Auseinandersetzung mit den Komplexen<br />

- Hierarchisierung und Zonierung urbaner Räume<br />

- das Verhältnis zwischen Naturraum und Siedlung<br />

- das Verhältnis zwischen Kulturraum und Landschaft<br />

derzeit eine besondere Rolle. Sie markieren nicht nur die Schnittstellen für den<br />

wissenschaftlichen Diskurs innerhalb der Abteilung, sondern stellen auch Anknüpfungspunkte<br />

für die Integration der Projekte der Abteilung in die Forschungscluster<br />

des DAI oder anderer Verbünde dar.<br />

Eine wichtige methodische Klammer zwischen einzelnen Projekten der Abteilung<br />

stellt der Einsatz des gleichen Datenbanksystems mit GIS-Erweiterung<br />

zur Dokumentation und Auswertung komplexer siedlungsarchäologischer Befunde<br />

dar. Das zunächst in Pergamon und dann auch in Hattuša-Boğazköy<br />

eingesetzte System entwickelt sich in seiner erweiterten Version mittlerweile<br />

zu einem neuen Standard innerhalb des DAI und auch darüber hinaus.<br />

Einen methodischen Schwerpunkt bildet die Bauforschung, deren Projekte die<br />

frühen Phasen Anatoliens ebenso umfassen wie die Architektur des Osmanischen<br />

Reiches. Damit ist diese Fachrichtung besonders geeignet, den immer<br />

noch aktuellen Gründungsauftrag der Abteilung, d. h. die Erforschung aller<br />

Epochen und Kulturen auf dem Boden der Türkei, umzusetzen. Die häufig ausgezeichnete<br />

Erhaltung historischer Architekturen birgt aber nicht nur Chancen,<br />

sondern bringt auch Verantwortung für die Erhaltung des kulturellen Erbes<br />

durch die Forschenden mit sich. Vor diesem Hintergrund werden insbesondere<br />

die Langzeitprojekte zu Laboratorien der Baudenkmalpflege und des site management,<br />

die einen weiteren Schwerpunkt der Abteilungsarbeit ausmachen.<br />

Forschungsprojekte kleineren Umfangs mit kürzeren Laufzeiten sind hingegen

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