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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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Nach den 2008 vorgenommenen Aufnahmen und Neutronen-<br />

Aktivierungsanalyse westphönizisch-archaischer Keramik aus beispielhaften<br />

Fundorten an der südspanischen und portugiesischen Mittelmeer-<br />

und Atlantikküste wie Gadir/Cádiz, Castillo de Doña Blanca,<br />

Morro de Mezquitilla, sollen repräsentative phönizische Gefäßgattungen<br />

und Formen aus Ibiza und katalanischen Fundorten, sowie aus<br />

Tunesien, Algerien, Sizilien, Sardinien, Zypern, Israel und dem Libanon<br />

in die archäometrische Studien miteinbezogen werden.<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 278<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

Ziel des Projektes ist es, Produktionsstätten und Handelswege des<br />

8. und 7. Jhs. v. Chr. nachzuweisen, die das Netz und die Entwicklung<br />

der wirtschaftlichen Verbindungen zwischen den phönizischen<br />

Niederlassungen an der Mittelmeerküste nachzeichnen.<br />

Projektlaufzeit<br />

Bis 2011<br />

Betreuung<br />

Sonja Behrendt, Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie Mannheim,<br />

Universität Tübingen<br />

Dr. Dirk Paul Mielke<br />

Kooperationspartner<br />

Prof. Dr. Ernst Pernicka, Dr. Raiko Krauss, Curt-Engelhorn-<br />

Zentrum Archäometrie, Mannheim, An-<strong>Institut</strong> der Universität Tübingen<br />

Finanzierung<br />

DAI<br />

Universität Tübingen<br />

b 4) Das Tharsis-Projekt<br />

Im Rahmen der Unternehmung wird die Wirtschaftsweise, die Gesellschaft<br />

und die Kultur in der Kontaktzone zwischen Küste und Hinterland<br />

des hispanischen Südwestens zur mittleren Eisenzeit untersucht<br />

(6. - 4. Jh. v. Chr.). Das Thema ist für das Verständnis dieser Zeit auf<br />

der Iberischen Halbinsel von herausragender Bedeutung, weil diese<br />

Zeit von der in großem Stile betriebenen Ausbeutung der hispanischen<br />

Silber- und Kupferminen geprägt ist. Die Studie ist vergleichend<br />

angelegt und sieht Forschungen in Tharsis selbst sowie in zwei<br />

weiteren Siedlungen des Umlandes vor, Castro Cerquillo und Cerro de<br />

la Divisa, die alle in Sichtweite voneinander liegen. Sie hat zum Ziel,<br />

das Minenzentrum Tharsis als das einzige der großen Minen des Iberischen<br />

Pyritgürtels, dessen Zustand noch Untersuchungen am antiken<br />

Befund erlaubt, in seinem Verhältnis zu seinem Umland zu untersuchen.<br />

Neben technischen Aspekten gilt das Interesse vor allen Dingen<br />

der Problematik von Zentrum (Tharsis) und Peripherie (Castro Cerquillo,<br />

Cerro de la Divisa Lagunazo) zumal zwischen Tharsis und seinem<br />

Umland eine Kulturgrenze zu verlaufen scheint. Während nach<br />

dem Befund in Tharsis selbst ausschließlich tartessisch- punisch- turdetanische<br />

Keramik zutage tritt, findet sich in den erwähnten Orten<br />

des Umlands verhältnismäßig viel handgemachte Keramik, die gewöhnlich<br />

als „keltisch“ angesprochen wird. Inwiefern partizipiert das<br />

(keltische) Umland am Metallreichtum von Silber und Kupfer des (tartessisch-punisch-turdetanischen)<br />

Zentrums Tharsis? Welche Verbindungen<br />

bestehen? Welcher Art sind diese Wechselwirkungen?

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