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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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nach wie vor seiner Rolle als Kulturvermittler zwischen Asien und Europa<br />

gerecht.<br />

Das Forschungsvorhaben beschäftigt sich mit dem Auftreten und der<br />

eigenständigen Weiterentwicklung der Fibeln und der Fibeltracht zwischen<br />

dem 2. Jh. v. Chr. und dem 3. Jh. n. Chr. bei den Bewohnern<br />

nördlich des Schwarzen Meeres. Es ist zunächst eine repräsentative<br />

Materialzusammenstellung publizierter und unpublizierter Grabinventare<br />

mit Fibeln sowie Siedlungs- und Lesefunden angestrebt, die<br />

grundlegend für eine klassische typologische Analyse ist. Die Fibel gilt<br />

in der Chronologie des Nordschwarzmeergebietes als weit verbreiteter<br />

und verlässlicher Anhaltspunkt für eine zeitliche Ansprache von Fundkomplexen.<br />

Besonders im 1. Jh. n. Chr. intensiviert sich der Zustrom<br />

solcher Gewandspangen und anderer Importgüter aus den römischen<br />

Gebieten merklich. Dadurch gelingt eine Verknüpfung mit dem vergleichsweise<br />

gut belegten mittel- und südosteuropäischen Chronologiesystem.<br />

Diese Anbindung kann als Stütze zur Weiterentwicklung<br />

der unsicheren regionalen Chronologie genutzt werden.<br />

Im darauf folgenden Schritt erfolgt eine Untersuchung der Fibeln in<br />

ihrem Fundkontext, um letztendlich die Aufnahme und Entwicklung<br />

der Gewandschließe in die Tracht der nordpontischen Völker unter<br />

dem Aspekt des Austausches mit den benachbarten Kulturen und<br />

dem damit verbundenen Einfluss auf die lokale Tracht beschreiben<br />

und bewerten zu können. Sollten sich dabei Trachtprovinzen abgrenzen<br />

lassen, könnte ein Beitrag zur regionalen Gliederung der skythosarmatischen<br />

Kulturgemeinschaft im Nordschwarzmeerraum geleistet<br />

werden.<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

Das Forschungsvorhaben beschäftigt sich mit dem Auftreten und<br />

der eigenständigen Weiterentwicklung der Fibeln und der Fibeltracht<br />

zwischen dem 2. Jh. v. Chr. und dem 3. Jh. n. Chr. bei den<br />

Bewohnern nördlich des Schwarzen Meeres. Als Importgut aus den<br />

römischen Gebieten eignen sich Fibeln besonders für eine Verknüpfung<br />

mit dem vergleichsweise gut belegten mittel- und südosteuropäischen<br />

Chronologiesystem und damit für eine<br />

Überprüfung der deutlich weniger gesicherten regionalen Abfolge.<br />

Der Austausch mit den benachbarten Kulturen und der damit verbundene<br />

Einfluss auf die lokale Tracht erlaubt darüber hinaus die<br />

Beschreibung von Trachtprovinzen innerhalb der skythosarmatischen<br />

Kulturgemeinschaft im Nordschwarzmeerraum.<br />

Projektlaufzeit<br />

Dissertation in Vorbereitung<br />

Betreuung<br />

Kirsten Hellström, M.A.<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 342<br />

3) Cluster 3: Politische Räume<br />

a) Das Bosporus-Projekt: Griechische Landnahme und Antikes Leben im<br />

Gebiet des Bosporanischen Reiches<br />

Ausschlaggebend für die Landnahme der Griechen waren stets naturräumliche<br />

Bedingungen. Die frühesten Gründungen an den Küsten<br />

des Schwarzen Meeres im späten 7. und frühen 6. Jh. v. Chr. wurden<br />

in strategisch günstigen Situationen auf Halbinseln oder Inseln angelegt.<br />

Zudem war die unmittelbare Nähe zu Handelswegen, den großen

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