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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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B I Wissenschaftliche Abteilung der Zentrale<br />

1 Forschungsschwerpunkte<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 82<br />

1) Kolonisation und Migration<br />

a) Migration und Mobilität der Griechen in der archaischen Zeit<br />

Der Migrationsprozess während der spätarchaischen Zeit, als Siedler<br />

vom griechischen Festland, den Ägäischen Inseln und Kleinasien an<br />

den Küsten des Mittelmeeres und des Schwarzen Meeres allenthalben<br />

Städte gründeten (ca. 750-550 v. Chr.), zählt zu den großen Umwälzungen<br />

der griechischen Geschichte. Als dessen Folge wurden die benachbarten<br />

einheimischen Zivilisationen von griechischen Verhaltensund<br />

Denkweisen stark beeinflusst. Dieser Ereignisverlauf, der gewöhnlich<br />

als "Griechische" oder<br />

gar "Große Kolonisation" bezeichnet wird, bedarf jedoch einer erneuten<br />

Betrachtung, und zwar aus zwei Gründen: Zum einen ist, besonders<br />

in den letzten zwanzig Jahren, eine gewaltige und noch immer<br />

zunehmende Menge archäologischen Materials zum Vorschein gekommen.<br />

Ausgehend von theoretischen Überlegungen und vergleichender<br />

Analyse sind zum anderen neue Versuche unternommen<br />

worden, ein allgemeines Konzept der griechischen Expansion zu<br />

erstellen.<br />

Wissenschaftliche Perspektiven<br />

Ziel des Projektes ist es, innovative Ideen zur Geschichte der<br />

„Griechischen Kolonisation“ als Ausgangspunkt zu nehmen und sie<br />

unseren traditionellen Quellen sowie den Ergebnissen der jüngeren<br />

archäologischen Forschung gegenüberzustellen, um eine adäquate<br />

Zusammenschau des Phänomens "griechische Migration" auszuarbeiten.<br />

Diese wird Teil eines neuen Handbuchs über griechische<br />

Geschichte sein.<br />

Projektlaufzeit<br />

2007-2012<br />

Betreuung<br />

Prof. Dr. Hans-Joachim Gehrke<br />

Finanzierung<br />

DAI<br />

b) Raum und Macht. Raumvorstellungen, Geographie und Politik in der<br />

griechisch-römischen Antike<br />

Die antiken Raumvorstellungen waren von zwei prinzipiell differenten<br />

Perspektiven geprägt, wie in den letzten Jahren durch bahnbrechende<br />

Arbeiten (P. Janni, A. Podossinov, F. Prontera) deutlich gemacht, von<br />

H.-J. Gehrke weiter entwickelt und teilweise neu fundiert wurde: Eine<br />

traditionelle - eindimensionale, an Linien und Markierungen ausgerichtete<br />

und insofern "hodologische" - Sicht stand neben einer zweidimensionalen,<br />

die Erde als ganze in den Blick nehmenden und<br />

insofern geometrischen Perspektive. Erstere dominierte die praktische<br />

Bewegung im Raum, letztere war eine Errungenschaft intellektueller<br />

Eliten und zunächst nur von theoretischer Bedeutung innerhalb einer

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