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Forschungsplan, 2MB - Deutsches Archäologisches Institut

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) Regionale Schwerpunkte<br />

Die Bildung regionaler Forschungsschwerpunkte dient der Effizienzsteigerung,<br />

indem die wissenschaftliche Vernetzung verdichtet und finanzielle<br />

Ressourcen gebündelt werden. Dabei bezieht sich die wissenschaftliche<br />

Vernetzung sowohl auf die Binnenstruktur der Abteilung als auch auf die<br />

Verbindung zu den Wissenschaftlern in unseren Gastländern. Ressourcenbündelung<br />

bezieht sich auf sehr praktische Dinge wie z.B. die gemeinsame<br />

Nutzung von Geräten, Verminderung von Reisekosten für Spezialisten etc.<br />

<strong>Forschungsplan</strong><br />

Seite 64<br />

b 1) Nördliches Schwarzmeer<br />

Das nördliche Schwarzmeergebiet ist ein für viele vor- und frühgeschichtliche<br />

Epochen zentraler Kommunikationsraum, über den eine Vielzahl<br />

von Innovationen (Metallurgie, Pferd, Wagen) Südost- und<br />

Mitteleuropa erreichten. In dieser kulturgeschichtlich so bedeutenden<br />

Region sind mehrere Forschungsprojekte angesiedelt: Pietrele und die<br />

Untersuchungen in Orlovka, die das 5. und 4. Jahrtausend v. Chr. betreffen.<br />

Seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. wird das nordpontische Steppengebiet<br />

in das griechische Handelsnetz eingebunden (Bosporus-Projekt).<br />

Auch im 2. Jahrhundert v. Chr. profitieren lokale reiternomadische und<br />

sesshafte Gesellschaften des Nordpontikums vom Handelskontakt mit<br />

den Nordschwarzmeerstädten und rezipieren zudem technische und kulturelle<br />

Eigenheiten der nord- und nordöstlich benachbarten latènisierten<br />

Kulturen. Einfluss und Kontakte zur römischen Kultur werden insbesondere<br />

durch einzelne Importstücke ab der Zeitenwende deutlich spürbar<br />

(Fibeln und Fibeltracht in der Nordschwarzmeersteppe). Auch in den<br />

Jahrhunderten nach der Zeitenwende bis zur Völkerwanderungszeit bestanden<br />

zwischen den unterschiedlichen Stämmen und Stammesgruppen<br />

vielfältige Kontakte zu den Handelszentren an der Schwarzmeerküste wie<br />

zum Römischen Imperium, die die Entwicklung der Infrastruktur in den<br />

einzelnen Regionen nachhaltig beeinflusste (Wegeforschung).<br />

b 2) Kaukasus<br />

Als einen weiteren regionalen Schwerpunkt betrachten wir die Kaukasusregion,<br />

die als kulturelle Brücke zwischen Europa und Asien eine entscheidende<br />

Rolle in der Vermittlung sozialer und technischer<br />

Innovationen spielte. Gegenwärtig werden mehrere Forschungsunternehmungen<br />

(Georgien: Tachti Perda, Trialeti-Calka und Aruchlo; Russland:<br />

Kislovodsk) durchgeführt. Überdies besteht eine konkrete<br />

Kooperation mit dem Bergbaumuseum Bochum, das ebenfalls in Georgien<br />

aktiv ist. In Zusammenarbeit mit dem CNRS und mit finanzieller<br />

Förderung durch DFG und ANR sollen künftig Forschungen im Westen<br />

Aserbaidschan begonnen werden, welche inhaltlich auch an die Grabung<br />

in Aruchlo anschließen werden.<br />

b 3) Iran und Pakistan<br />

Iran und Pakistan sind insbesondere durch ihren Rohstoffreichtum prädestiniert<br />

für eine tragende Rolle bei der Entwicklung spezialisierter<br />

Technologien in der Verarbeitung von Metall und Halbedelsteinen und<br />

fungieren deshalb als Handelspartner der sog. frühen Hochkulturen Mesopotamiens.<br />

Wenig später bilden sich hier eigene komplexe Gesellschaf-

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