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I. Das hinduistische soziale System. [9]Art, die meist ungefähr folgendem Typus entspricht: Die Herrenschicht eines“animistischen” Stammesgebiets beginnt einige spezifisch hinduistische Bräuchenachzuahmen. Also nacheinander etwa: das Meiden <strong>des</strong> Fleisches, besonders <strong>des</strong>Rindfleisches und vor allem die Nichtschlachtung der Kuh, die Vermeidung geistigerGetränke und gewisse andere spezifische Reinheitsvorschriften guter Hindukasten;sie gibt ihre etwaigen abweichenden Ehe - Gewohnheiten auf 1 ), und organisiertsich da<strong>für</strong> in exogamen Sippen unter Ablehnung jeglicher Verehelichungihrer Töchter mit Männern der sozial tiefer stehenden Volksschichten, von derenBerührung und Speisegemeinschaft sie sich zurückzieht, veranlaßt ihre Witwenzum Zölibat, gibt ihre Töchter ungefragt und vor der Pubertät in die Ehe, beginntihre Toten, statt sie zu begraben, zu verbrennen und den Ahnen Totenopfer(sraddha) zu veranstalten und tauft ihre einheimischen Gottheiten auf den Namenhinduistischer Götter und Göttinnen um. Schließlich schafft sie ihre Stammespriesterab und bittet irgendwelche Brahmanen, die Versorgung der Riten zu übernehmenund dabei auch sich zu überzeugen und zu bescheinigen, daß sie - dieHerrenschicht <strong>des</strong> Stammes - von altem, nur zeitweise in Vergessenheit geratenemRitter - (Kschatriya-) Blut seien. Oder aber, unter da<strong>für</strong> günstigen Umständen,stellen ihre Stammespriester nach Annahme der Lebensweise der Brahmanenund Aneignung einiger Veda - Kenntnis, die Behauptung auf: sie, die Priester,selbst seien Brahmanen, von der und der Vedaschule und aus der auf den und denWeisen (Rischi) zurückführenden altbekannten Brahmanen - Sippe (Gotra), un<strong>des</strong> sei nur in Vergessenheit geraten, daß sie vor langen Jahrhunderten aus eineralthinduistischen Gegend eingewandert seien. Sie suchen Beziehungen mit anerkanntenindischen Brahmanen anzuknüpfen.Es hält nicht immer leicht, echte Brahmanen zu finden, welche sich auf solcheZumutungen einlassen, und ein Brah-1) Uebrigens sind die Brahmanen auch in bezug auf Ehegebräuche oft weitgehend tolerant. Sie habenz. B. bei der Hinduisierung mancher kleinen Gebiete die bestehenden Mutterfolgen ruhig bestehenlassen und auch Kasten, die viel auf sich halten, haben Reste totemistischer Verfassung,wie wir sehen werden. Ebenso steht es mit dem Alkohol und dem Essen von anderem als Rindfleisch.In <strong>dieser</strong> Hinsicht unterscheiden sich, wie in späteren Abschnitten zu erörtern, auch invornehmen Kasten oft die Sektenangehörigen - Vishnuiten und Çivaiten - stärker voneinanderals die Kasten.9

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