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II. Die orthodoxen u. heterodoxen Heilslehren der indischen Intellektuellen. [187]zu werden pflegt. Tatsächlich fühlten sich die Sramana als die “Wissenden” denBrahmanen als bloßen Ritualtechnikern überlegen, zumal das Prestige ihrer persönlichen,sichtbaren Heiligkeit bei den Laien das weitaus größere war. Dies Spannungsverhältnisinnerhalb <strong>des</strong> brahmanischen und brahmanisch beeinflußten Intellektuellentumslag eben ganz ebenso in der Natur der Sache, wie die Spannung zwischen Weltpriestern,ordinierten Mönchen der anerkannten Orden und Laien - Asketen im Occident.Dagegen war die Stellung <strong>des</strong> religiösen Virtuosentums innerhalb <strong>des</strong> Hinduismus trotzmancher Aehnlichkeit eine etwas andere als sie innerhalb <strong>des</strong> katholischen Christentumses war, nachdem das Christentum endgültig den Charakter der kirchlichen Gnadenanstaltangenommen hatte. Zwar findet sich der logisch gewertet, gegenüber demKarman - Determinismus unkonsequente Gedanke der opera supererogatoria auch imHinduismus. Aber zum min<strong>des</strong>ten fehlt das Anstaltsorgan, welches aus dem Thesaurus<strong>dieser</strong> Leistungen hätte Gnaden spenden können. Und in aller Regel blieb daher anStelle jener Konzeption vielmehr die alte einfache unmittelbare Hagiolatrie bestehen:Die Verehrung und Beschenkung <strong>des</strong> Sramana war ein rituell gutes Werk, welchesVerdienst erwarb. Der große Asket wurde Directeur de 1'âme (Guru, Gosain). Eine festeBeziehung zu einem Kirchenoberhaupt aber fehlte. Und wenigstens als Grundsatzblieb bestehen: daß der Einzelne ausschließlich durch eigene Leistungen, nicht durchAnstaltsgnade ex opere operato, das Heil erwerben könne, so daß der Sramana <strong>für</strong>Dritte nur entweder magisch oder exemplarisch heilsbedeutsam wurde. Entsprechendden organisch abgestuften Heilsständen: der Erlösten (jivanmukta), der die Erlösungdurch Askese oder Kontemplation außerweltlich Erstrebenden, der rituell korrektenvedisch gebildeten Brahmanen und weiterhin der einfachen Laienstände, wurde naturgemäßversucht, auch die Stufen der außerweltlichen soteriologischen karmanfreienHeilssuche und die innerweltliche Karman - Ethik zueinander in ein organisches Stufenverhältniszu bringen. In der Samkhya - Soteriologie beispielsweise galten stufenweise,von unten nach oben, als Mittel der Vollkommenheit: 1. Freigebigkeit - entsprechendder alten vedischen Tugend, - 2. Verkehr mit weisen Freunden, - 3. eigenes Studium,4. Unterweisung anderer, - endlich 5. Meditation (ûha, Vernunft-188

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