13.07.2015 Aufrufe

Jede Verwertung des gesamten Inhaltes dieser Seite für ...

Jede Verwertung des gesamten Inhaltes dieser Seite für ...

Jede Verwertung des gesamten Inhaltes dieser Seite für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Hinduismus und Buddhismus. [320]zu befassen haben. Auch ihr Aufschwung bedeutete eine Abwendung von den soteriologischenInteressen der alten, mit der Kschatriya - Zeit versunkenen Intellektuellenschichtenund eine Pflege jener Religiosität, wie sie den plebejischen, das heißt: aliterarischenSchichten adäquat war, mit welchen das Brahmanentum nun als Klienten zurechnen hatte: den “Radschputen” schied ja vom alten Kschatrya sein Analphabetentum.Literarisch äußerte sich die brahmanische Restauration theoretisch in den Endredaktionender Epen, praktisch aber, als Mission, in dem Aufkommen der Purana - Literatur.Die Schlußredaktionen der Epen sind das Erzeugnis vornehmer brahmanischer Redaktoren.Anders die Puranas. Es waren nicht mehr die alten gelehrten vornehmen Brahmanen- Geschlechter, welche diese Gattung komponierten. Alte Bardendichtungen,scheint es 1 ), lieferten den Stoff. Er wurde von den Tempelpriestern und wanderndenMönchen, von denen bald zu reden sein wird, beschafft und eklektisch zurechtgemachtund enthielt die Heilslehren der eigentlichen Sekten, während die Epen, vor allem dasMaha-stehen, beherrscht Samasvara sie alle. Er beherrscht das Nyaya- und das Samkhya - System. Eswerden an der Klosterschule gelehrt: Nyaya, Vaiçeshika, Mimamsa, Samkhya und - erstaunlicherweise- auch Bauddha (buddhistische Philosophie), ebenso die Puranas. Also eine universelle“interkonfessionelle” Bildungsanstalt. Ebenda p. 227 werden aber Disputationen mit Feinden erwähnt,und es findet sich ein Stifter einer Çiva - Sekte, von dem es heißt, daß er “ein Unterseefeuerim Ozean <strong>des</strong> Buddhismus”, ein “Donnerschlag im Gebirge <strong>des</strong> Mimamsa” sei, daß er die großenBäume der Lokayatas umgehauen, die große Schlange <strong>des</strong> Samkhya erschlagen, die Axt andie Wurzel der Bäume der Advaita- (Vedanta-) Philosophen gelegt, die Jainas vernichtet, dagegendie Nayagikas geschützt und sich als ein Vischnu in der Unterscheidung, ein Çiva in der Klarsatellungder Dinge bewährt habe. - Ebenda p. 255 wird eine heftige Disputation mit den Jaina erwähnt,außerdem aber taucht der Gründer der Lingayat - Sekte Basava Ep. Ind. V p. 23 und a. a.O. p. 239 seine Sekte in heftiger Gegnerschaft gegen alle andern, besonders die Jaina, auf.Ep. Ind. IV p. 17 wird der vischnuitische Sektenstifter Ramannja als der Vertreter der “echtenDravida - Lehre” genannt, “der den Trotz derer bricht, welche die Lehre von der Illusion vertreten”(der Vedantisten).Von Fürsten veranstaltete Religionsgespräche finden sich auch sonst in zahlreichen Inschriften.Ein wichtiges Mittel der Propaganda waren die seit etwa dem 7. Jahrhundert in der südindischen(Tamil-) Literatur in großer Zahl auftretenden, zum Teil nach dem Urteil der Kenner hervorragendschönen heiligen Hymnen der Bhakti - Religiosität. Die heiligen Sänger und Lehrer, welchedie Höfe besuchten, waren fast stets die Träger der Bekehrung. Mit der Entziehung der königlichenGunst brach namentlich der Buddhismus, aber auch der in der Gemeindeorganisation stärkereJainismus meist in kurzer Zeit, in Südindien fast überall seit etwa dem 9. Jahrhundert, geräuschloszusammen. Beide waren eben in der Wurzel Intellektuellensoteriologien.1) So Winternitz S. 448.321

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!