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III. Die asiatische Sekten- und Heilandsreligiosität. [317]Spitze. Es scheint fast, daß <strong>des</strong>sen Restauration ebenfalls von Kaschmir, dem klassischenLande der magischen Wissenschaft <strong>des</strong> Atharva - Veda ebenso wie der Mahayana- Lehre, ausgegangen ist. Es weist schon der Verlauf der sprachlichen Sanskrit- Renaissance - welche freilich keineswegs einfach mit der brahmanischen Renaissanceparallel ging - auf dieses Ursprungsland 1 ). Aber in Wirklichkeit war das Brahmanentum,wie wir sahen, niemals verschwunden. Die Brahmanen sind nur seltendurch die heterodoxen Erlösungskonfessionen wirklich ganz verdrängt worden. Dieshatte schon rein äußere Gründe. Der Jaina - Tirthankara und der buddhistische Arhatverrichteten keinerlei Riten. Die Laien aber verlangten nach Kult und also auch nachfesten Trägern eines solchen. Das konnten, wo jenem Bedürfnisse nachgegeben wurde,im allgemeinen nur entweder Mönche - die aber dadurch ihrer Meditationsspflicht undder Aufgabe <strong>des</strong> Lehrens entzogen worden wären - oder geschulte Brahmanen sein,welche sich der heterodoxen Soteriologie fügten, ihrerseits aber die Riten <strong>für</strong> die Laienversahen und also die Tempelpfründen sich aneigneten. Brahmanen fungierten daherhäufig als Tempelpriester der Jaina, wie wir sahen, und auch in manchen buddhistischenGemeinschaften finden sich Brahmanen in <strong>dieser</strong> Funktion. Die Kastenordnungferner hatte sich zwar gelockert, und große Teile ihres heutigen Verbreitungsgebietshat sie erst seit der1) Darüber zu vgl. O. F r a n k e , Pali und Sanskrit (Straßburg 1902). Das Pali, die Sprache derAltbuddhisten, <strong>des</strong> singhaleser Kanons, der Edikte Açokas und im 3. Jahrh, vor Chr. anscheinendüberhaupt der gebildeten “Arier” Nordindiens, stammt nach Franke vom vedischen Sanskrit undhat seinen Ursprung in Ujjain, dem Gebiet, wo Açoka als Prinz Statthalter war und Geburtslandseiner Frau. Franke sucht nachzuweisen, daß der Ursprung der Verbreitung <strong>des</strong> sekundären, nurals Literatensprache fungierenden Sanskrit Kaschmir und der Himalaya gewesen sei, von wo esdann in die Königsinschriften, die litetarischen und monumentalen Denkmälern der Mahayanisten,Jainas und Brahmanen, zunächst der Gegend von Mathura (<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> am Ganges und Jamuna)etwa seit 1. Jh. v. Chr. vorgedrungen und dann weiter nach Süden und Osten aus politischenGründen mit dem Brahmanentum importiert worden sei. Sylvain L é v y ( Journal As. 1902, I p.96 ff., übersetzt mit Bemerkungen von Burgeß Ind. Antiq. 33 p. 163 ff) weist darauf hin, daß barbarischeEindringlings - Dynastien, vor allem die (religiös indifferenten) Kschatrapas, im Gegensatzz. B. zu den brahmanisch - orthodoxen Satakarnis (welche im Prakrit dichteten und edizierten)das Sanskrit pflegten, bis dann unter der (brahmanische Gottheiten anbetenden, aber konfessionelltoleranten) Gupta - Dynastie im 4. Jahrhundert Sanskrit in Nordindien die universelle Literatensprachewurde. Sei dem wie ihm wolle, so bleibt es höchst wahrscheinlich, daß die m a g i -s c h e Bedeutung der alten heiligen Sprachen, welche gelegentlich auch von Buddhisten betontwurde, bei ihrer Rezeption jene erhebliche Rolle gespielt hat, die auch Lévy annimmt.318

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