13.07.2015 Aufrufe

Jede Verwertung des gesamten Inhaltes dieser Seite für ...

Jede Verwertung des gesamten Inhaltes dieser Seite für ...

Jede Verwertung des gesamten Inhaltes dieser Seite für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

III. Die asiatische Sekten- und Heilandsreligiosität. [287]durch einen König: Kanischka von Kaschmir und Nordwesthindustan, kurz nach Beginnunserer Zeitrechnung. Unter ihm ist das, angeblich dritte und letzte der kanonischenKonzilien welche der Mahayana - Buddhismus anerkennt, in einer Stadt inKaschmir gehalten worden. Offenbar zuerst durch die Macht dieses Königs wurde derMahayanismus im Norden Indiens, wo einst Açoka das orthodoxe Konzil abgehaltenhatte, verbreitet und schließlich vorherrschend und der Hinayanismus eine “südliche”Richtung. Der dazu führende Prozeß war freilich schon im Gange und die Entwicklungder esoterischen Mahayana - Soteriologie hatte schon lange vorher begonnen.Açvagosha schrieb seine allerdings noch maßvoll, mahayanistischen Werke min<strong>des</strong>tens1 Jahrhundert vor dem Konzil. Nagarjuna gilt als die treibende Kraft <strong>des</strong> Konzilsselbst. Die anderen von den Mahayanisten als Autoritäten zitierten Philosophen lebtenfast sämtlich in den nächsten Jahrhunderten nach dem Konzil, keiner nach dem erstenJahrtausend unserer Zeitrechnung. Die Hauptexpansionsepoche <strong>des</strong> Mahayanismusliegt in der Zeit bis zum 7. Jahrhundert. Allein schon seit dem 5. Jahrhundert begannder Stern <strong>des</strong> Buddhismus in Indien langsam zu erbleichen. Zu den Gründen gehörteaußer den schon angeführten Momenten vielleicht auch jener Verpfründungs - Prozeß,welcher <strong>für</strong> alle Religionen irgendwann einzutreten pflegt und den gerade die Mahayana- Schule fördern konnte. Gnadenspendende seßhafte Hierokraten, also: Pfründner,traten an die Stelle der wandernden Bettelmönche. Es scheint auch, daß der spätereBuddhismus ebenso wie der Jainismus sich <strong>für</strong> den eigentlichen Tempeldienst sehrvielfach mit Vorliebe rituell geschulter Brahmanen, welche ihm anhingen, bedienten.Denn diese spielen in zahlreichen Legenden eine bei der ursprünglichen Brahmanenfeindschaftzunächst überraschende Rolle und kommen auch in buddhistischen Inschriftenvor. So dürfte sich auch in Indien ziemlich bald eine verheiratete, die Kloster- Pfründen erblich appropriierende buddhistische Weltpriesterschaft entwickelt haben.Wenigstens zeigt Nepal und das nordindische Randgebiet deutlich diese Entwicklungnoch heute. Sobald eine straffe, <strong>für</strong> Missionszwecke eingerichtete Organisation konkurrierendauftrat, mußte außer der äußeren auch die innere Schwäche <strong>des</strong> Buddhismus:das Fehlen einer so fest umrissenen Laien - Ethik, wie der brahmanische Kastenritualismusund auch die jainistische Gemeindeorgani-288

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!