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Hinduismus und Buddhismus. [100]Differenzierung und nur, daß diese zur “Kasten” - Bildung führte, ist das Spezifischeund Erklärungsbedürftige der indischen Entwicklung.Anders als durch Rezeption von Stämmen in die Kastenordnung kann sich diesenur durch Kastens p a l t u n g modifizieren.Eine solche Kastenspaltung; welche stets in der Ablehnung <strong>des</strong> Konnubium undder Kommensalität (ganz oder teilweise) sich ausdrückt, kann zunächst durchO r t s w e c h s e l von Kastenmitgliedern erfolgen. Denn <strong>dieser</strong> macht dieFortgewanderten der Verletzung der rituellen Kastenpflichten verdächtig oderschließt min<strong>des</strong>tens die Kontrolle der Korrektheit aus 1 ). Wie nur der indische Bodenund nur soweit als die richtige Kastenordnung auf ihm besteht, rituell heiligerBoden sein kann, so gilt der strengen Observanz selbst innerhalb Indiens derOrtswechsel, der in eine Umwelt anderen Rituals führt, als bedenklich und sogarschon das Reisen als nur in Fällen der Notwendigkeit unbedenklich. Die Binnenwanderungin Indien ist <strong>des</strong>halb noch heute wesentlich geringer, als bei den starkenUmwälzungen der ökonomischen Verhältnisse an sich zu erwarten wäre.Mehr als neun Zehntel der Bevölkerung wohnen im Distrikt ihrer Geburt und nurdie alte Dorf - Exogamie führt regelmäßig zu Umsiedelungen in ein anderes Dorf.Dauernde Uebersiedelung von Kastenmitgliedern nach anderen Orten hat sehr regelmäßigdie Abspaltung neuer Unterkasten zur Folge, indem die zurückbleibendenKastenmitglieder die Nachfahren der Fortgewanderten nicht mehr als vollgelten lassen.Da die Wanderung <strong>des</strong> hinduistischen Systems sich vom oberen Ganges aus nachOsten zu vollzog, so sind im allgemeinen, unter sonst gleichen Bedingungen, dieöstlichen Unterkasten einer Kaste geringer angesehen als die westlichen.Kasten spalten sich ferner, sobald ein Teil der Kaatenmitglieder im Gegensatz zuanderen irgendwelche rituelle Vorschriften als fernerhin nicht <strong>für</strong> sich bindendanerkennt oder umgekehrt rituelle Pflichten neu auf sich nimmt. Bei<strong>des</strong> kann verschiedeneGründe haben, nämlich 1. Sektenzugehörigkeit, welche von bestimmtenrituellen Vorschriften entbindet oder neue auferlegt. Der Grund ist nicht allzuhäufig. 2. Besitzesdifferenzierung,1) Das Wanderleben der Viehzüchter trug auch dazu bei, ihren Rang zu drücken. Ueber dasReisen der Händler s. oben Note 4, S. 50.100

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