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M a x W e b e r , Religionssoziologie II.III. Die asiatische Sekten- und Heilandsreligiosität. [321]bharatha, noch eine Art von interkonfessioneller ethischer Paradigmatik sein wolltenund als solche auch von allengroßen Sekten anerkannt geblieben sind. Sieht man zunächstvon den eigentlichen Sektengöttern und den spezifischen Heilsgütern der Sektenreligiositätab, so findet man schon in den Epen die Arten <strong>des</strong> offiziell rezipiertenZaubers und der animistischen Züge stark erweitert. Sympathischer und symbolischerZauber, der an Fetischismus streift, Geister der heiligen Flüsse (vor allem <strong>des</strong> Ganges),Teiche und Berge, der ganz ungeheuer angeschwollene Wortformel- und Fingergestenzauber,nach Einführung der Schriftlichkeit der Tradition auch der Schriftzauber, stehenneben der alten Verehrung der vedischen Götter, vermehrt um die verschiedenstenvergöttlichten und als Geister aufgefaßten Abstraktionen. Verehrung der Ahnen, derPriester und der Kuh stehen neben einander, wie Hopkins anschaulich gezeigt hat undwie die heutige Folklore es als fortbestehend feststellt. Dazu aber treten seit der Entwicklung<strong>des</strong> Großkönigtums die charakteristischen patriarchalen Züge, welche jedepatrimonialbürokratische Monarchie bei den Untertanen fördert. Der König ist schonin den jüngeren Bestandteilen <strong>des</strong> Epos eine Art irdischer Gott <strong>für</strong> sein Volk, trotz allerungeheuren Machtsteigerung der Brahmanen auch seinerseits etwas durchaus Anderesund wesentlich Größeres als in den alten Brahmanenschriften. Die patriarchale Stellungder Eltern, nach deren Tode <strong>des</strong> ältesten Sohns, wird überaus stark betont. Zweifellosvor allem durch diese Lehren empfahl sich der Neu - Brahmanismus der Königsgewaltals Stütze. Denn eben darin war der Buddhismus trotz allen Entgegenkommensdoch durchweg weniger patriarchal orientiert. Daß die patriarchale Gewalt trotzdemnicht chinesische Züge annehmen konnte, da<strong>für</strong> war letztlich nur die, trotz allem auchbei der Orthodoxie bestehen bleibende, Spaltung der höchsten Gewalt und vor allemdie mächtige Stellung der Asketen und Guru`s, von welchen bald zu reden sein wird,verantwortlich.Vermehrt wurden auch die Heilsgüter. Neben dem Heldenhimmel Indras und dem höherenuniversellen Himmel Brahmas sowie endlich der Absorption in die Einheit mitdem Brahman steht im Epos auch noch der alte Volksglaube, daß die Seelen guterMenschen in Sterne verwandelt werden. Also ein buntes Durcheinander, dem nun diespezifisch sektiererischen hinduistischen Züge hinzutraten. Sie sind teils enthalten inden spä-322

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