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II. Die orthodoxen u. heterodoxen Heilslehren der indischen Intellektuellen. [219]Gemeinschaft in dem spezifischen Sinn, den wir mit “aktiver Askese” hier verbinden.Das Heilsziel ist, wie bei aller indischen Intellektuellensoteriologie, die ewige Ruhe.Aber der Weg ist Weltabkehr und Selbstabtötung durch Kasteiung. Kasteiung aber istnicht nur mit äußerster Willensanspannung verknüpft, sondern trägt leicht emotionaleund unter Umständen geradezu hysterische Korisequenzen im Schoße. Sie führt jedenfallsnicht leicht zu jenem Gefühl der Sicherheit und Ruhe, welches <strong>für</strong> eine auf Ablösungvon dem Treiben und Sichquälen der Welt gerichtete Heilssuche den entscheidendenGefühlswert haben mußte. Diese “certitudo salutis” aber: der diesseitige Genußder Ruhe der Erlösten, ist ja, pyschologisch angesehen, die von den indischen Religionenletztlich erstrebte Zuständlichkeit. Der indische Heilsucher will, sahen wir, als“jivanmukti” der Seligkeit <strong>des</strong> weltentronnenen Lebens schon im Diesseits sich erfreuen.Es ist <strong>für</strong> die Beurteilung <strong>des</strong> alten Buddhismus wichtig, im Auge zu behalten, daßseine spezifische Leistung es war: diesem und nur diesem Ziele nachgegangen zu sein,unter rücksichtsloser Beseitigung aller Heilsmittel, die mit ihm nichts zu tun hatten.Um <strong>des</strong>willen hat er ebenso die asketischen Züge, welche der Jainismus trug, gänzlichausgemerzt wie alle Spekulationen über irgendwelche Probleme, - diesseitige und jenseitige,soziale und metaphysische -, die nicht mit der Erlangung jenes Zieles zusammenhingenund ihm dienen konnten. Auch an der Begierde nach dem Erkennen haftetder echte Heilssucher nicht.Ueber die Eigenart <strong>des</strong> “primitiven” Buddhismus, - sei es, daß darunter die Lehre <strong>des</strong>Meisters selbst oder die Praxis der ältesten Gemeinde verstanden werden soll (was <strong>für</strong>uns gleichgültig ist) - hat gerade die neueste Literatur eine ganze Reihe ausgezeichneterArbeiten der Indologen aufzuweisen. Eine Einigung ist nicht in allem erzielt. Fürunsere Zwecke empfiehlt es sich, zunächst den alten Buddhismus nach den zeitlich ältestenQuellen 1 ) in den <strong>für</strong> uns wichtigen Punkten systematisch und also im möglichstgeschlossenen Gedankenzusammenhang wiederzugeben, ohne Rücksicht darauf, ob erwirklich gerade in seinem Geburtsstadium diese rationale Geschlossenheit in vollemUmfang gehabt hat, was nur die Fachleute entscheiden können 2 ).1) Es geschieht dies an der Hand der Arbeiten namentlich von H. Oldenberg und Rhys Davids.2) Was dabei vor Allem notgedrungen, schon <strong>des</strong> Raumes wegen, vernachlässigt wird, sind die bei allenindischen Intellektuellenphilosophien sehr wichtigen220

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