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Hinduismus und Buddhismus. [350]im 13. oder 14. Jahrhundert begründeten Lehre. Er war 1 ) Vischnuit, Gegner <strong>des</strong> Vedantaund Anhänger der unklassischen ramaistischen Dwaita - (dualistischen). Doktrin.Auch bei ihm ist natürlich Dualismus nicht der Gegensatz zwischen “Gut” und “Böse”oder zwischen “Gott” und “Kreatur”, sondern zwischen vergänglichem Leben undewigem Sein. Allein nicht das ewige Sein ist das - <strong>für</strong> das Streben der Menschen wenigstens- Reale, sondern gerade umgekehrt: das Leben. Es ist ewig und unentrinnbar.Eine Absorption in das formal ewige “Sein” im Sinn der brahmanischen Lehre, namentlich<strong>des</strong> Vedanta, gibt es <strong>für</strong> den Menschen nicht. Damit fallen alle Voraussetzungender brahmanischen Soteriologie. Innerhalb d i e s e s Lebens hat der Mensch sichsein Heil zu schaffen. Eine Selbstvergottung ist unerreichbar, ein Aufgehen in der Einheitmit dem Göttlichen unmöglich, da der ewige Gott absolut überweltlich und übermenschlichist. Yoga und alle Exerzitien der Intellektuellen - Soteriologien sind sinnlos:der Gott spendet seine Gnade dem richtig Handelnden. Damit scheint die Bahn <strong>für</strong>eine Ethik <strong>des</strong> aktiven innerweltlicllen Handelns im Sinn <strong>des</strong> Occidents frei. In<strong>des</strong>sengilt auch hier Meditation als der höchste Heilsweg und “interesseloses” Handeln als alleinsündlos. Es blieben eben die allgemeinen Voraussetzungen der hinduistischenTheodizee: Samsara und Karman, bestehen. Ueberdies auch die absolute Autorität <strong>des</strong>mit dem heiligen (vedischen) Wissen ausgerüsteten Seelsorgers über den Gläubigen. Jadas Charisma der qualifizierten Gurus ist gerade in <strong>dieser</strong> Lehre aufs äußerste gesteigertund als ein persönlicher, an qualifizierte Reflektanten verpfändbarer und verkäuflicherBesitz behandelt worden 2 ). Die unbedingte Hingabe an den Guru gilt als <strong>für</strong> dieLaien - Erlösung unumgänglich: lediglich von ihm, nicht aus Büchern, hat man Kenntnissezu erwerben.Die Stellung <strong>des</strong> G u r u gegenüber dem Gläubigen war über-1) S. über ihn Balfours Cyclopaedia of lndia Vol. lI, p. 766.2) Geographisch verbreiten sich - um auch dies zu erwähnen - die vischnuitischen - im Verhältnis zuden universell verbreiteten çivaitischen - Sekten so, daß die Anhänger Ramanujas und Madhavasbesonders im Dekkan, die anderen besonders in Vorderindien und zwar die Vallabhas insbesondereim Westen, die Chaitanyas in Bengalen, die eigentlichen “Ramas”, die Ramanandi - Sekten also,in Nordindien im allgemeinen verbreitet sind. Diese geographische Verteilung ist, soviel ersichtlich,wesentlich durch politische Umstände bedingt gewesen. Die relativ schwächere Vertretungder vischnuitischen Sekten im Süden hat ihren Grund darin, daß der Peschwa (s. o. I, S. 662) imMahrattenreich ein Çivait war.351

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