13.07.2015 Aufrufe

Jede Verwertung des gesamten Inhaltes dieser Seite für ...

Jede Verwertung des gesamten Inhaltes dieser Seite für ...

Jede Verwertung des gesamten Inhaltes dieser Seite für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Hinduismus und Buddhismus. [326]dieses Anpassungsprozesses ein, welchen das Brahmanentum mit der Volksreligiositätvornahm, lassen auch den noch immer verbreiteten Kult <strong>des</strong> Schlangengeistes und <strong>des</strong>Sonnengeistes 1 ) ganz beiseite und halten uns nur an die <strong>für</strong> uns wichtigen Erscheinungen.Die verschiedenen Formen der als unklassisch, aber dennoch orthodox brahmanischrezipierten Verehrung weiblicher Fruchtbarkeitsgottheiten pflegen als S a k t a - Sektenbezeichnet zu werden. Wichtige Teile der t a n t r i s c h e n magischen esoterischenLiteratur, deren Bedeutung <strong>für</strong> den Buddhismus wir kennen lernten, bildeten ihrenliterarischen Ausdruck. Ihren religionsphilosophischen Anknüpfungspunkt suchtendiejenigen Brahmanen, welche die Tantrik rationalisierten und sich dabei zum Dienstder populären Sakti - Göttinnen herbeiließen, in den Lehren der Samkhya -Philosophenvon der Prakriti und <strong>des</strong> Vedanta von der Maya, die sie monistisch als Urmaterie oderdualistisch als weibliches Prinzip im Gegensatz zum männlichen, durch Brahma alsWeltschöpfer repräsentierten, ausdeuteten. Diese Religionsphilosophie ist so durchaussekundären Charakters, daß wir hier ganz von ihr absehen können, obwohl sie, wie wirsahen, auf die exakten Wissenschaften anregend gewirkt hat. Die intellektualistischeSpiritualisierung der Orgie führte zur meditierenden Verehrung heiliger Kreise (statt<strong>des</strong> weiblichen Sexualorgans.) Der bürgerliche Sakta - Kult ging oft dazu über: daß dieAnbetung eines nackten Weibes als Vertreterin der Göttin Kultakt wurde. Mit der imVolkskult daran anknüpfenden Alkohol- und Sexualorgie verband sich oft das spezifischsaktische Blutopfer, die puja -ursprünglich und bis an die Schwelle der Neuzeit:ein Menschenopfer - und eine Fleischorgie. Solche gänzlich von jeder Rationalisierungder Lebens- führung abliegenden Kulte hatten namentlich im östlichen Nordindien (Biharund Bengalen) Anhang auch unter dem Mittelstand: so war die Kayasth- (Schreiber-)Kaste bis vor nicht langer Zeit zum erheblichen Teil tantristisch. Die vornehmerenSchichten <strong>des</strong> Brahmanentums blieben <strong>dieser</strong> Akkommodation stets fern, obwohlauch sie mit den volkstümlichen Kulten Beziehungen suchen mußten. Es finden sichdie verschiedensten Stadien von1) Im brahmanischen Rilual war die Anrufung der Sonne (Surya im Rigveda) enthalten. ExclusiveSonnenverehrer (Saura) entstanden wohl erst unter dem Einfluß eingewanderter Mithra - Priesteretwa seit Beginn unserer Aera.327

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!