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Hinduismus und Buddhismus. [176]Begriff ganz hinter dem <strong>des</strong> “Uebels” zurück. Nicht das Böse entwertet die Kreatur,sondern die metaphysische Wertlosigkeit der vergänglichen todgeweihten Welt undder Ueberdruß <strong>des</strong> Wissenden an ihrem sinnlosen Getriebe.Je mehr sich die brahmanische Philosophie diesem Standpunkt näherte, <strong>des</strong>to mehrwurde die zentrale theoretische Frage <strong>für</strong> sie die nach dem Wesen und Wege der Individuationund ihrer Wiederaufhebung. Die indische Philosophie ist daher dem Schwergewichtnach eine Theorie von der metaphysischen Struktur der Seele, als der Trägerinder Individuation. Sehr verbreiteten Vorstellungen entsprechend galt ursprünglich derAtem als Stoff <strong>des</strong> - sozusagen - Immateriellen, “Seelischen” und “Geistigen” im Menschen,und der ursprünglich daran anknüpfende. Begriff “Atman” wurde daher zur verborgenen,immateriellen, magischen Einheit <strong>des</strong> “Selbst” sublimiert: In der Mudeka -Upanischad 1 ) besteht das innere Selbst noch aus “Atem”, welcher auch in der Khandogya- Upanischad noch allen anderen Organen gegenüber als etwas Besonderes, zumLeben spezifisch Unentbehrliches, dabei aber schon Körperloses gilt. Daneben findetsich in der letzteren schon der Astralkörper eines geistigen Selbst 2 ). Und in der Maitrayana- Upanischad 3 ) heißt es schlechthin: “was ein Mann denkt, das ist er”. Die Gedankenallein verursachen den Umtrieb der Geburten, wenn sie auf die Welt statt aufdas Brahman gerichtet sind. Der Gedanke hat eben magische Kraft: “Mit Kenntnis,Glaube und Upanischad vollbringt man das Opfer wirksamer”, sagen die Upanischaden.Der einfache, aber wichtige Schritt zur Identifikation dieses magischen Trägers<strong>des</strong> selbstbewußten Einzellebens mit der magischen Weltpotenz, dem Brahman, wur<strong>des</strong>chon von der Esoterik der älteren Upanischaden vollzogen. Die berühmte Stelle in derKhandogya Upanischad (I, 1, 10), in welcher der Lehrer den Schüler durch das Reich<strong>des</strong> Lebendigen, vom Samenkorn bis zum Menschen, hindurchführt, ihm immer wiederdie innerlich gewendete “feine Essenz” <strong>des</strong> Lebens, “kraft welcher alles da ist, was einSelbst hat” (die indische Fassung der “Entelechie”) aufweist, mit dem steten Refrain:“Das ist das Wesen, das ist das Selbst, - und du, o Svetakatu, das bist du” (“tat tvamasi”), - gehört in der Tat zu den eindrucksvollsten Formulierungen der altbrahmani-1) II, 2.2) I, 1, 10.3) VI, 34, 3.177

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