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III. Die asiatische Sekten- und Heilandsreligiosität. [313]geweissagt, daß er nach dem Untergang der Machtstellung <strong>des</strong> ersteren die Religionwiederherstellen werde. Die Inkarnation <strong>des</strong> Dalai Lama wird in Klausur erzogen, mit7 Jahren als Mönch aufgenommen und in strenger Askese bis zur Volljährigkeit weitergebildet.Gegenüber der göttlichen Würde namentlich <strong>des</strong> Dalai Lama, aber auchder anderen in ähnlicher Art inkarnierten höchsten lamaistischen Charisma - Träger,gaben der chinesischen Regierung die erforderlichen politischen Garantien: 1. dieMehrheit der untereinander zwar ungleichwertigen, aber doch konkurrierenden Inkarnationen,vor allem <strong>des</strong> Dalai - Lama und Taschi - Lama, 2. die Residenzpflicht einerAnzahl der höchsten Lamas (jetzt nur noch eines) in Peking, 3. die bei Inkarnationenübliche hieratische Klausur <strong>des</strong> Dalai Lama, verbunden mit der Führung der weltlichenVerwaltung durch einen Hausmaier, den sie einsetzte, 4. die Pflicht gewisser hoher Inkarnationen,beim Hofe in Peking zu erscheinen und aller: das Exequatur von dort zuempfangen 1 ). Die Neubekehrung und lamaistische Organisation der Mongolen erfolgteim 16. Jahrhundert und es residieren seitdem dort als Stellvertreter das Dalai - Lamamehrerer Inkarnationen großer Heiliger, von denen die bedeutendste der Maidari Hutuktu,jetzt in Urga, ist. Bei der größeren Schwierigkeit, die Mongolei in Botmäßigkeitzu halten, ist jedoch seit der Niederwerfung der Dsungaren durch China von der chinesischenRegierung <strong>für</strong> die Inkarnationen dieses Hierarchen vorgeschrieben worden,daß sie nur in Tibet, nicht in der Mongolei selbst, stattfinden und gesucht werden dürfen.Die endgültige Einteilung der Rangklassen der Lamas, entsprechend den Rangklassen<strong>des</strong> mongolischen Adels, geschah ebenfalls bei der Neubekehrung <strong>des</strong> Mongolenkhansdurch diesen.Die Rekrutierung der Lama Klöster 2 ) - deren je<strong>des</strong> normalerweise zwischen 200 und1500 Lamas enthält, die größten mehr - erfolgt in starkem Maße (wie übrigens diejenigeauch vieler buddhistischer Klöster in China) durch Hingabe von Kindern, teilweisedurch deren Verkauf, an das Kloster. In1) Diese Pflicht kommt <strong>für</strong> den Dalai - Lama praktisch in Wegfall, soweit das weit einfachere Verfahrengeübt wurde, den Dalai - Lama ger nicht erst völljährig werden, sondern vorher vergiften zulassen, wie z. B. 1874 geschah.2) Ueber die Potala von Lhasa liegt jetzt das große Werk von Perceval Landon, Lhasa (London1905) vor, verfaßt auf Grund der Feststellungen der englischen Expedition. Gutes Anschauungsmaterial<strong>für</strong> normale Klöster bringt die Reiseschilderung Filchners über das Kloster Kumhum amoberen Hoangho (Wissenschaftliche Ergebnisse der Expedition Filchner I, 1906).314

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