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II. Die orthodoxen u. heterodoxen Heilslehren der indischen Intellektuellen. [175]glauben, niemals auf einen solchen Resonanzboden gestellt worden, wie in <strong>dieser</strong> Konsequenzder brahmanischen Lehre, die dabei gerade umgekehrt wie der Gnadenwahlglaubedas Schicksal jeder einzelnen Seele gänzlich deren eigenes Werk sein ließ.Die <strong>für</strong> die ganze Erlösungstheorie grundlegenden Lehren: (Seelenwanderung und ethischeVergeltungskausalität) sind - wie schon erwähnt - gleichfalls erst allmählich entwickeltworden. Die erste findet sich in den Brahmanas noch in sehr unentwickelterVerfassung 1 ), die letztere überhaupt erst in den Upanischaden. Einmal unter demDruck <strong>des</strong> rationalen Bedürfnisses der Theodizee konzipiert, mußten freilich dieseLehren sofort auf den Sinn alles asketischen und kontemplativen Heilsstrebens entscheidendhinüberwirken. Durch sie wurde nicht nur die Vergänglichkeit als der entscheidendeGrund der Weltentwertung konstituiert, sondern auch der Gedanke festgelegt:daß die Vielheit der Welt, ihre Formung und Individuation, das entscheidendeMerkmal <strong>des</strong> Abfalls oder der Ferne vom Brahman (und nicht mehr wie einst: <strong>des</strong>senSchöpfung) sei. Dadurch gewann das Brahman, bei konsequentem Denken, die Qualitätals das unpersönliche Alleine und - da es hinter der Vielheit der Erscheinungen verschwand- doch zugleich Verborgene, der Welt gegenüber Negative. Und auch ethischentschied sich dadurch endgültig die Qualität und der Sinn der Weltentwertung. Imfundamentalen Gegensatz gegen das Christentum konnten nicht “Sünde” und “Gewissen”die Quellen der Heilssuche sein. Die “Sünde” war im Volksdenken eine Art magisch- dämonischer Stoff, wie Tapas (Askese) auch. Im Rigveda war sie die Uebertretungder vom Gott <strong>des</strong> Rechts geschützten Gebote, über welche namentlich Varunawachte 2 ). In der späteren Literatur tritt der1) Ueber die ganze Frage neuerdings: Schrader in der Z. D. Morg. G. 64, p. 333 f. Er sucht darzulegen,daß Yajnavalkya noch nicht, wie meist angenommen wird, Samsara, dagegen schonKarman und Erlösung gelehrt habe: er stehe zwischen den Brahmanas und Upanischaden in derMitte. Die Seelenwanderung hält er <strong>für</strong> einen “antiklerikalen” Begriff gegenüber der Brahmana- Lehre, wonach das Ritual das Jenseits zweifelhaft ob dauernd oder zeitweise) gewährt habe.Es muß aber doch wohl angenommen werden, daß die Lehren der Upanischaden, demSchwergewicht nach, die Ergebnisse der Kontemplation der Vanaprastha - Asketen, als welchesie sich geben, wirklich darstellen. Diese waren dem Ritualdienst entrückt und konnten sehrwohl Träger einer (relativ) ritualfeindIichen Lehre sein.2) Seine Späher wachen über den Menschen und seine Satzungen sind unverbrüchlich. Er weiß alles(Atharva - Veda IV, 16, 2) und straft die Sünde. Vgl. v. Schröder, Reden und Aufsätze S.17.176

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