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Hinduismus und Buddhismus. [244]schaft. Gerade die Hinayana - Orthodoxie scheint an <strong>dieser</strong> Pietätsbeziehung besondersstreng festgehalten zu haben. Die Anhängerschaft <strong>des</strong> alten Buddhismus in Indienselbst, welche die spätere Entwicklung der Klöster zur Grundherrschaft und der Erlösungslehrezu einer Laiensoteriologie perhorreszierte, rekrutierte sich, vom Stifterselbst angefangen, aus großen Adelsgeschlechtern und reichen Bürgern, zwar nichtausschließlich, aber vorwiegend. Auch Brahmanen scheinen sich zu finden; aber eswaren Vertreter der vornehmen L a i e n bildung der weltlichen Honoratiorenschichten,welche die Mehrzahl seiner Jünger stellten 1 ). Ansätze zur Entwicklung von Stan<strong>des</strong>konventionenliegen dem entsprechend weit zurück. Schon die vorgeschriebeneForm <strong>des</strong> Bettelns war dem Würdegefühl und guten Geschmack eines wohlerzogenenIntellektuellen angepaßt. Niemals waren die Jünger Buddhas eine Horde kulturloserBettler. Nicht nur die Kleidung war von Anfang an im Gegensatz zu anderen Sektenanständig reguliert und auch Gegenstand planmäßiger Vorsorge. Sondern die Anziehungskraft<strong>des</strong> Buddhismus besonders auf die oberen Schichten erklärt sich zum Teilwenigstens gerade durch seine sorgsame Rücksichtnahme auf Wohlanständigkeit. DasPrâtimokkha der südlichen Buddhisten enthält eine Fülle rein konventioneller Anstandsregeln<strong>für</strong> die Mönche im Verkehr untereinander und mit der “Welt”, bis herunterzum Verbot <strong>des</strong> Schmatzens beim Essen. -Dem entsprach die innere Eigenart der Lehre.Ganz ungeheuer und grundlegend ist - wie man schon mehrfach bemerkt hat (namentlichOldenberg) - der Unterschied der Predigt <strong>des</strong> Buddha, von der man aus der Traditionimmerhin eine ungefähre Vorstellung zu gewinnen in der Lage ist, von derjenigenetwa von Jesus einerseits, Muhammed andererseits. Die typische Wirkungsform <strong>des</strong>Buddha ist der sokratische1) Das ergeben die literarischen Quellen und Legenden. Es wird auf die Zugehörigkeit besondersvornehmer Leute ein erhebliches Gewicht gelegt. Aber sozial exklusiv war der Buddhismus jedenfallsinsoweit nie, als die Laien in Betracht kamen. In späterer Zeit finden sich in den buddhistischenInschriften (z. B. der von Bühler in der Ep. Ind. II S. 91 ff. zitierten Sañci - Inschrift) alleStände vertreten: Adlige und Bauern eines Dorfes, Gildekaufleute (Sheth), einfache Händler (Vani),königliche Schreiber, Berufsschreiber, königliche Werkstattvorsteher (Avesani), Soldaten(Asavarika), Werkleute (Kamika). Jedoch wiegen Kaufleute und Händler vor. In einer älteren, ausdem 2. oder 1. vorchristl. Jahrh. stammenden Inschrift (Ind. Antiq. XXI, 1890, S. 227) finden sich1 Soldat, 1 Steinmetz, 1 “Haushalter” (Grihaspati), und zahlreiche geistliche Personen als Donatoren.245

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