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Hinduismus und Bucldhismus. [248]ter gehabt hätte, bewies die bald zu erzählende Entwicklung der Folgezeit.Die Propaganda durch Lehre gehört als spezifische Lebensform dem rastlos wanderndenBuddha ganz persönlich an. Ob sie ursprünglich <strong>für</strong> die Mönche als eigentliche“Pflicht” angesehen wurde, mag dahingestellt bleiben und ist eher unwahrscheinlich.Die ausdrückliche P f l i c h t der Mission knüpft als solche vielmehr wohl erst an dieWandlung <strong>des</strong> Erlösungsideals in den späteren Jahrhunderten an.Der Buddhismus wurde aber eine der größten Missionsreligionen der Erde. Das mußwundernehmen. Denn rein rational angesehen ist kein Motiv zu entdecken, welches ihndazu hätte bestimmen können. Was sollte einen nur seine eigene Erlösung suchendenund da<strong>für</strong> ganz und gar auf sich selbst allein angewiesenen Mönch veranlassen, sichum das Seelenheil anderer zu kümmern und die Mission zu betreiben ? Zumal geradedem Mystiker, vollends unter dem Einfluß der Karman - Lehre mit ihrer Determiniertheitder Erlösungschancen durch Karman und durch die von da aus bedingten Unterschiededer Qualifikation, ein solches Unternehmen doch höchst unfruchtbar erscheinenmußte. Lange schwankt in der Legende der Buddha, ob er auf Brahmas Bitte denMenschen die Erlösungslehre verkünden sollte. Schließlich bestimmt ihn dazu der Umstand:daß neben den nach ihrer Qualifikation zum Heil und den zum Unheil bestimmtener doch eine große Zahl Menschen sieht, deren Qualifikation nicht eindeutig ist,und deren Heilsschicksal also durch Heilsverkündigung beeinflußt werden kann. In<strong>des</strong>sendies war nur eine dogmatische Deutung. Wo aber lagen die realen praktischenAntriebe? Zunächst vermutlich in jenem rational nicht weiter deutbaren, psychologisch(vielleicht physiologisch) bedingten Tatbestand, den wir kennen: Den großen Virtuosender mystischen Frömmigkeit eignet zumeist jener erbarmensvolle Liebesakosmismus,der fast überall die psychologische Form <strong>des</strong> mystischen Heilsbesitzes: die eigentümlicheEuphorie <strong>des</strong> gottinnigen Stillgewordenseins, begleitet. Er hat die Mehrzahlvon ihnen, den rationalen Konsequenzen der mystischen Heilssuche entgegen, auf denWeg der Seelenrettung getrieben. In<strong>des</strong>sen dies Motiv, welches ganz offensichtlichauch in der buddhistischen Mitleidsethik sich äußert, bestand auch bei anderen indischenMystikern. Daneben wirkte die Gepflogenheit wandern-249

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