13.07.2015 Aufrufe

Jede Verwertung des gesamten Inhaltes dieser Seite für ...

Jede Verwertung des gesamten Inhaltes dieser Seite für ...

Jede Verwertung des gesamten Inhaltes dieser Seite für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

III. Die asiatische Sekten- und Heilandsreligiosität. [271]schen gegen die christliche Trinität ist charakteristisch: der Buddha wird Mensch, wiedie zweite Figur der christlichen Trinität, um die Menschen zu erlösen. Er erlöst sieaber nicht durch Leiden, sondern durch die bloße Tatsache, daß auch er nun vergänglichist und als Ziel nur das Nirwana vor sich hat. Und er erlöst sie exemplarisch, nichtals stellvertreten<strong>des</strong> Opfer <strong>für</strong> ihre Sünden. Denn nicht die Sünde, sondern die Vergänglichkeitist das Uebel.Alle diese Beispiele zeigen die dritte Richtung jenes Anpassungsprozesses, welche dieMahayana - Entwicklung bedeutete. Neben der Anpassung an die ökonomischen Existenzbedingungenin der Welt und an die Bedürfnisse der Laien nach einem Nothelferwar es die Anpassung an das theologisch - spekulative Bedürfnis der brahmanisch geschultenIntellektuellenschicht. Die einfache Ablehnung alles Spekulierens über Dinge,welche zum Heil nichts nütze sind, wie der Buddha sie konsequent geübt hatte, konntenicht aufrecht erhalten werden. Eine ganze religionsphilosophische Literatur entstand,bediente sich zunehmend ausschließlich wieder der Gelehrtensprache (<strong>des</strong> “Sanskrit”),schuf Universitäten, Disputationen, Religionsgespräche und zeitigte vor allen Dingeneine ziemlich komplizierte Metaphysik, in welcher alle alten Kontroversen der klassischenindischen Philosophie wieder auflebten. Damit aber war der Riß zwischen denwissenden Theologen und Philosophen und den nur als exoterische Mitläufer gewertetenIlliteraten ganz in brahmanischer Art in den Buddhismus getragen. Nicht die persönlicheGnosis, sondern das geschulte Buchwissen war wieder die herrschende Machtin der Gemeinschaft. Wie in den Literatenkreisen Chinas Indien nur als “Land derBrahmanen” gewertet wurde, so war der Standpunkt der Mahayana - Literaten in Indienunter Hiuen - Tsang der: daß China ein Barbaren-(Mlechcha-) Land sei - <strong>des</strong>halbeben sei ja der Buddha auf Indiens Kulturboden inkarniert worden und nicht dort oderanderswo -, und Hiuen - Tsangs charakteristischer Gegenbeweis ging davon aus: daßauch in China die Alten und Weisen die ersten seien, die Wissenschaft, einschließlichder Astronomie, blühe und die Macht der Musik bekannt sei. 1 ). Dieser Begriff warganz auf brahmanische - sagen wir: auf asiatische oder vielleicht sogar: auf antike -1) Bei St. Julien, Hiuen - Tsang p. 230 f.272

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!