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II. Die orthodoxen u. heterodoxen Heilslehren der indischen Intellektuellen. [215]Laien (Çravaka). Ebenso wie die buddhistischen klassischen Schriften wendet sich ihreLiteratur ja an sanskritunkundige Kreise in deren Sprache. Die Laien waren es, - hierwie im Buddhismus, - welche in Ermangelung anderer Kultobjekte die Hagiolatrie unddie Idolatrie einführten und durch umfassende Bauten und Stiftungen die hieratischeArchitektur und das hieratische Kunstgewerbe zu außerordentlicher Blüte brachten 1 ).Sie konnten dies, weil sie wesentlich den besitzenden Klassen, vornehmlich dem Bürgertum,angehörten. Gildenvorsteher werden schon in der älteren Literatur als Laienvertretererwähnt, und bis heute sind die Jaina in den westindischen Gilden am stärkstenvertreten. Der Laieneinfluß steigt heute wieder und äußert sich namentlich in demBestreben, die bisher isolierten Einzelgemeinden über ganz Indien hin zu einer Gemeinschaftzu verknüpfen. Die starke Organisation und Verknüpfung der Laien - Gemeindemit den Mönchen war aber von jeher vorhanden und bildete <strong>für</strong> den Jainismus- im Gegensatz zum Buddhismus - das Mittel, die Konkurrenz der brahmanischen Restauration<strong>des</strong> Mittelalters und die islamische Verfolgung zu überdauern 2 ).Auch die Entstehung der Sekte liegt ja dem ersten Aufkommen der indischen Städtezeitlich nahe. Das bürgerfeindliche Bengalen andererseits hat sie am wenigsten rezipiert.Aber man hat sich vor der Vorstellung zu hüten: daß sie ein “Produkt” <strong>des</strong> “Bürgertums”gewesen sei. Sie entstammte der Kschatriya - Spekulation und der Laien -Askese. Ihre Lehre: die Anforderungen, welche sie an die Laien stellten, insbesondereaber ihre rituellen Vorschriften waren als Alltagsreligiosität nur <strong>für</strong> eine Händlerschichtdauernd erträglich. Aber sie erlegte auch einer solchen Schicht, wie wir sahen, höchstlästige Schranken auf, wie sie selbst sie aus ihrem ökonomischen Interesse heraus sichnie geschaffen oder auch nur ertragen hätte. Hochgekom- men ist die Sekte wohl zweifellos,wie alle hinduistischen orthodoxen und heterodoxen Gemeinschaften, durch dieGunst von Fürsten. Und es liegt außerordentlich nahe und wird mit Recht auch angenommen3 ): daß der Wunsch, sich von der lästigen1) Wesentliche Teile <strong>des</strong> buddhistischen hieratischen Bedarfes an Bauten und Paramenten fehlten allerdingsden Jaina.2) Dazu zu vgl. Hörnle, Presid. Adress 1898 Royal Asiatic Soc. of Bengal und Mrs. Stevenson a. a.O.3) Namentlich von Hopkins a. a. O.216

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