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II. Die orthodoxen u. heterodoxen Heilslehren der indischen Intellektuellen. [173]wie die Seelen der Verstrickung in die Karman - Kausalität und dadurch in das Rad derWelt entzogen werden können ? Denn daß dies die einzig denkbare Aufgabe einer “Erlösung”sein könne, stand seit der Vollentwicklung der Karman- und Samsara - Lehreschlechthin fest.Dieser Entwicklungszustand voller innerer Konsequenz ist freilich erst allmählich undkeineswegs überall erreicht worden. Wenn Karman und Samsara gemeinsamer Hinduglaubegeworden sind, so doch nicht die Unpersönlichkeit <strong>des</strong> höchsten Göttlichen unddie Unerschaffenheit der Welt. Diese letztere würde freilich selbst da, wo persönlicheWeltgötter geglaubt wurden, die Regel. Die späteren Kosmologien - wie sie die Puranasenthalten - lassen meist eine Reihe von Zeitaltern, im Vischnu Purana: Krita, Treta,Dvapara, Kali, unaufhörlich aufeinander folgen. Im Kali - Zeitalter verfallen die Kasten,die Çudra und die Häresien kommen hoch, weil Brahma schläft. Vischnu nimmtdann die Form Rudra's (Çiva's) an und zerstört alle, Existenzformen: die Götterdämmerungbricht an. Dann aber erwacht Brahma in der Form Vischnus, <strong>des</strong> gnädigen Gottes,und entsteht die Welt aufs neue. Die älteren Kosmologien kennen solche höchstenGötter nicht oder unter anderen Namen und sind mannigfacher, hier nicht interessierenderArt. Sehr allmählich hat das unpersönliche Brahman, ursprünglich: die magischeGebetsformel, dann: eine magische Weltpotenz entsprechend der magischen Kraft <strong>des</strong>Gebets, den älteren persönlichen Vatergott und Weltschöpfer (Prajapati) verdrängt.Dabei aber neigte es immer wieder dazu, selbst die Züge eines persönlichen überweltlichenGottes - Brahma - anzunehmen, der allerdings nach der klassischen Lehre dieWelt nicht mehr aus nichts geschaffen hat, sondern aus dem sie durch Individuationenemaniert ist. Seine Uebergöttlichkeit wurde <strong>für</strong> die Theorie vielleicht dadurch fixiert,daß er als Funktionsgott <strong>des</strong> Gebets nicht selbst Gegenstand <strong>des</strong> magischen Zwangesim Gebet sein konnte. Unterhalb der Kreise der philosophisch geschulten brahmanischenIntellektuellenschicht und selbst in ihrer eigenen Mitte erstand aber, wie sichspäter zeigen wird, stets in irgendeiner Form neu der eigentlich unklassische Glaube aneinen höchsten persönlichen gütigen Schöpfergott oberhalb <strong>des</strong> Gewimmels der LokalundFunktions - Gottheiten: - das “Ekantika Dharma” (der “Monotheismus” würdenwir sagen) - und vor allem der Glaube an Heilande und174

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