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Hinduismus und Buddhismus. [226]“Individualität” erscheint. Dies der Sinn der Erörterung. Was nun ist es, das die Einheitherstellt ? Wiederum wird von den Außendingen ausgegangen. Was ist ein “Wagen”? Offenbar nicht irgend einer seiner einzelnen Bestandteile (Räder usw.). Undebenso offenbar auch nicht sie alle zusammen, als bloße Summe gedacht. Sondernkraft der E i n h e i t d e s “ S i n n s ” aller Einzelteile allein erleben wir das Ganzeals “Wagen”. Genau ebenso bei der “Individualität”. Worin besteht diese? In deneinzelnen Sensationen gewiß nicht. Auch nicht in allen zusammen. Sondern in der Einheit<strong>des</strong> Zwecks und Sinns, welche diese beherrscht, wie die sinnvolle Zweckbestimmtheitden Wagen. Worin aber besteht bei der Individualität <strong>dieser</strong> Zweck undSinn ? In dem einheitlichen W o l l e n <strong>des</strong> existierenden Individuums. Und der Inhaltdieses Wollens ? Die Erfahrung lehrt, daß alles Wollen der Individuen in hoffnungsloserVielheit auseinander- und gegeneinanderstrebt und nur in einem einzigen Punkt einigist: sie alle wollen existieren. Letztlich wollen sie eben g a r n i c h t s anderesals dieses. All ihr Kämpfen und Tun, wie immer sie es vor sich und anderen illusionistischeinkleiden mögen, hat letztlich nur diesen einen einzigen letzten Sinn: den Willenzum Leben. Er, in seiner metaphysischen Sinnlosigkeit, ist es also, der letztlich dasLeben zusammenhält. Er ist es, der Karman erzeugt. Ihn gilt es zu vernichten, wennman dem Karman entrinnen will. Der Wille zum Leben, oder wie der Buddhismus sagt: der “Durst” nach Leben und Handeln, nach Genuß, Freude, vor allem nach Macht,aber auch nach Wissen oder nach was immer es sei, der ist allein das “principium individuationis”.Er allein macht aus dem Bündel von psychophysischen Vorgängen, welchesdie “Seele” empirisch ist, ein “Ich”. Nach einer Art von (wie wir sagen würden)“Gesetz der Erhaltung der Individuations - Energie” 1 )1) Genau so suchen - wie ich zufällig sehe - moderne Buddhisten diese Lehre “wissen-schaftlich” akzeptabelzu machen. Vgl. Ananda M a i t r e y a (Animism and Law) in den Public. of the BuddhasasanaSamagana (Rangoon 2446 S. 16 unten). Newton habe die animistischen Mythologien in derMechanik, Faraday die ganz entsprechenden Vorurteile (Phlogiston) in der Chemie, Buddha in derTheorie der seelischen Vergänge beseitigt, die genau so gesetzlich (durch Karman bedingt) ablaufenwie jene. Natürlich aber könnten nicht die von den Vorfahren ererbten, letztlich physisch bedingtenDispositionen, sondern nur ein besonderes seelisches Agens (der “Durst”) die Tatsache der Neuentstehungvon seelischem Leben selbst erklären. - Die altbuddhistische Formulierung ist: daß das Ich“vijñanasamtana” sei: ein Komplex oder eine Serie von Bewußtseinsvorgängen, während nach derorthodoxen Lehre Vijñana,227

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