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Hinduismus und Buddhismus. [252]hinduistischen Religionen naturgemäß vor allem die führenden Schichten der Unterworfenenzu treffen: den Adel - soweit er sich nicht konvertieren ließ - und die Mönche,die er mit Recht als die eigentlichen Träger <strong>des</strong> organisierten religiösen Gemeinschaftslebensansah. Schon an sich lag ja, wie wir später sehen werden, die Antipathiegegen Mönchsaskese von Anbeginn an in seinem Wesen. Die “geschorenen Brahmanen”,die Mönche und zwar vor allem die buddhistischen Mönche, waren es daher zuerst,die er rücksichtslos abschlachtete. Im Buddhismus aber konzentrierte sich in denKlöstern und der Mönchsgemeinde die Existenz. der Konfession überhaupt. Warendiese vernichtet, so war es mit der Gemeinschaft zu Ende, und tatsächlich haben auchnur Spuren ihrer Existenz den islamischen Einbruch überlebt. So gründlich war dieVernichtung, daß selbst die Lage der heiligen Stätten : vor allem Lumbini, <strong>des</strong> “indischenBethlehem”, völlig vergessen wurde, bis europäische Ausgrabung sie wiederaufdeckte. Allein schon lange vor <strong>dieser</strong> äußeren Katastrophe war die einstige Herrschaft<strong>des</strong> Buddhismus in Indien durch die Konkurrenz anderer Soteriologien gebrochenworden. Und vor allem : im vergeblichen Konkurrenzkampf mit ihnen hatte erselbst seine innere Struktur tiefgreifend verändert. Das hat ihm die Behauptung derHerrschaft in Indien nicht ermöglicht, wohl aber ist er wesentlich in <strong>dieser</strong> verändertenGestalt eine “Weltreligion” außerhalb Indiens geworden.Das treibende Moment der Umwandlung war, neben der unvermeidlichen Akkommodationan die Bedingungen der Existenz in der Welt, das Interesse der Laienschaft.Und zwar einer Laienschaft von wesentlich anderem Gepräge als die vornehmenKschatriya- und Schreschthi - Familien in der Zeit seiner Entstehung. Der Aufstieg <strong>des</strong>Buddhismus wie <strong>des</strong> Jainismus vollzog sich zunächst auf den Schultern <strong>des</strong> Stadtadelsund vor allem <strong>des</strong> bürgerlichen Patriziats. Die Ablehnung <strong>des</strong> Priesterwissens und derunerträglichen zeremoniösen Lebensreglementierung, der Ersatz der unverständlichentoten Sanskritsprache durch die Volksmundart, die religiöse Entwertung der Kastengebundenheit<strong>für</strong> das Konnubium und den geselligen Verkehr, verbunden mit der Verdrängungder Schlüsselgewalt der unheiligen Weltpriesterschaft durch eine Schicht vonHeilssuchern, welche wirklich Ernst machten mit dem heiligen Leben, - dies alles waren253

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