13.07.2015 Aufrufe

Jede Verwertung des gesamten Inhaltes dieser Seite für ...

Jede Verwertung des gesamten Inhaltes dieser Seite für ...

Jede Verwertung des gesamten Inhaltes dieser Seite für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Hinduismus und Buddhismus. [210]Charisma vom Vorgänger <strong>des</strong>igniert oder von der Gemeinde bestimmt 1 ), nahm denMönchen die Beichte ab und erlegte Buße auf. Der zuständige Klostersuperior 2 ) kontrolliertedas Leben der Laien, welche zu diesem Zweck in Samghas (Diözesen) dieseweiter in Ganas (Sprengel) und diese endlich in Gachchas (Gemeinden) geteilt waren.<strong>Jede</strong> Laxheit eines Acharya rächte sich durch magische Uebel, Verlust <strong>des</strong> Charismaund namentlich Machtlosigkeit gegen die Dämonen 3 ).Dem materiellen Inhalt der Gebote nach stellte die Jaina - Askese, - der dritte Edelstein:die “rechte Praxis”, - an die Spitze aller Regeln das “Ahimsa”: das absoluteVerbot der Tötung (himsa) lebender Wesen. Bei den Jaina ist das Ahimsa zuerst wohlunzweifelhaft aus der Ablehnung der, unkonsequenterweise, aus dem alten vedischenOpferritual von den Brahmanen beibehaltenen Fleischopfer entstanden. Neben derscharfen Polemik gegen diese vedische Praxis beweist dies gerade auch die unerhörteVehemenz, mit der von ihnen dies Gebot <strong>des</strong> Nichttötens durchgeführt wurde. Der Jainadurfte sich selbst das Leben nehmen und sollte es (nach der Ansicht mancher) tun,wenn er entweder seine heilswidrigen Begierden nicht zu beherrschen vermochte oderumgekehrt das Heil erreicht hatte 4 ). Aber er durfte frem<strong>des</strong> Leben auch nicht indirektund unwissentlich antasten. Aus dem ursprünglichen antiorgiastischen Sinn <strong>des</strong> Vegetarismuswurde dieses Verbot vielleicht hier zuerst in den Sinnzusammenhang der Einheitlichkeitalles Lebens transponiert. Als der Jainismus in einigen Königreichen offizielleStaatsreligion wurde, mußte eine Akkommodation stattfinden. Zwar lehnen nochheute korrekte Jaina es ab, in Kriminalgerichtshöfen1) In einer Jaina - Gemeinde entstand ein Schisma, weil der von einem Suri <strong>des</strong>ignierte Nachfolgervor diesem gestorben und nun sein Schüler als solcher kraft Charisma die Nachfolge verlangte, dieGemeinde aber es mit einem anderen hielt (Hoernle, Ind. Ant. XIX, 1890, S. 235 f.).2) Ein Acharya, der das Haupt einer Gachchha (Gemeinde) oder Sakha (Schule) war, hieß Suri und,wenn er lehrende Jünger um sich hatte, ganî. Listen von Lehrern der einzelnen Gachchhas sindinschriftlich erhalten. S. z. B. Ep. Ind. II, S. 36 ff., III, S. 198 ff.3) Ein korrekter Acharya heißt Tyagi - Acharya, ein laxer Sithilacharya. In einer Jaina -Chronik(Hoernle a. a. O. S. 238) schlägt eine Göttin (Deva) einen Acharya in einem Augenblick sittlicherLaxheit mit einem Augenübel. Wieder zu Kräften gelangt, bedroht er sie und bekehrt sie zu seinerUpasaka (Laienschwester), worauf sie ihn - nachdem er ihr überdies Süßigkeiten gespendet hat -von seinem Augenübel befreit.4) Was nach 12 Jahren Askese möglich war.211

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!