13.07.2015 Aufrufe

Jede Verwertung des gesamten Inhaltes dieser Seite für ...

Jede Verwertung des gesamten Inhaltes dieser Seite für ...

Jede Verwertung des gesamten Inhaltes dieser Seite für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Hinduismus und Buddhismus. [130]Die unmilitärische Schicht der Stadtbürger war aber nicht in der Lage, der Fürstenmachtzu widerstehen, wo diese, müde jener Abhängigkeit, die sie empörte, an Stelleder kapitalistischen die leiturgisch - steuerliche Deckung der Verwaltungskostendurchführte. Die patrimoniale Fürstenmacht setzte sich mit Hilfe der Brahmanen gegenüberdem in Ansätzen vorhandenen und zeitweilig machtvollen Gildenbürgertumdurch. Die religiöse Domestikation der Untertanen leistete die brahmanische Theoriedabei in unübertrefflicher Weise. Der Alleinherrschaft der Brahmanen selbst kam dannschließlich auch die hereinbrechende Fremdherrschaft zu gut. Ihre wichtigsten Konkurrenten:das Rittertum und die Reste der Gilden in den Städten, wurden von den Eroberernals politisch gefährlich jeder eigenen Macht entkleidet. Die Machtstellung derBrahmanen andererseits wuchs, nachdem die Eroberer sich nach einer Epoche fanatischenBildersturms und energischer islamischer Propaganda mit dem Fortbestand derhinduistischen Kultur abfanden, wie ja überall unter der Fremdherrschaft die theokratischenMächte <strong>für</strong> die Unterworfenen die gegebene Zuflucht, <strong>für</strong> die fremden Herrenaber das gegebene Domestikationsmittel gewesen sind. Die rituell geschiedenen GastundPariastämme wurden nun, mit zunehmender Stabilisierung der ökonomischen Verhältnisse,zunehmend in die sich - aus den früher erwähnten Motiven - zunehmendausbreitende Kastenordnung eingegliedert, welche so zu jenem universell herrschendenSystem wurde, das wir in dem Jahrtausend vom 2. Jahrhundert unserer Zeitrechnungbis zum Beginn der islamischen Herrschaft in unaufhaltsamer, durch die Propaganda<strong>des</strong> Islam verlangsamter, aber doch sich immer weiter fortsetzender, Ausdehnung finden.Als geschlossenes System ist es ein Produkt konsequenten brahmanischen Denkensurid hätte ohne den intensiven Einfluß der Brahmanen, als Hauspriester, Respondenten,Beichtväter,und Ratgeber in allen Lebenslagen und als ihrer Schreibkunst wegenmit Beginn der bürokratischen Regierung steigend gesuchte <strong>für</strong>stliche Beamtewohl niemals die Herrschaft gewonnen. Aber die Bausteine lieferten die alten ZuständeIndiens: die interethnische Arbeitsspezialisierung und die Entstehung massenhafterGast- und Pariavölker, die Organisation <strong>des</strong> Dorfgewerbes auf der Grundlage <strong>des</strong> erblichenDeputathandwerks, der Binnenhandel in den Händen von Gaststämmen, diequantitativ130

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!