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Hinduismus und Buddhismus. [150]halb war dies schwer möglich oder wurde immer schwerer möglich, weil und je mehrdas Brahmanentum zunehmend ein vornehmer Stand von Ritualkundigen wurde, <strong>des</strong>sensoziale Ansprüche auf Wissen und vornehmer Bildung beruhten. Je mehr dies derFall war, <strong>des</strong>to weniger konnte das Brahmanentum alle Arten magischer Askese umspannen.Der immanente Rationalismus <strong>des</strong> “Wissens” und der “Bildung” sträubte sichwie überall gegen irrationale, orgiastisch-ekstatische Rausch - Askese und der Stolzeines vornehmen Bildungsstan<strong>des</strong> gegen die würdelose Zumutung, ekstatische therapeutischePraktiken vollziehen und neuropathische Zustände zur Schau stellen zu sollen.Es mußte also hier unvermeidlich jene schon eingangs erwähnte Entwicklung einsetzen,welche in teilweise ähnliche Bahnen führte, wie wir sie bei der chinesischenMagie fanden. Ein Teil der magischen Praktiken, und zwar die akut - pathologischundemotionell - ekstatischen, in diesem Sinn “irrationalem” unter ihnen, wurde alsunklassisch und barbarisch entweder ausdrücklich abgelehnt oder doch tatsächlich innerhalb<strong>des</strong> Stan<strong>des</strong> nicht geübt und durch die Art seiner Lebenspraxis ausgeschlossen.Dies ist, wie wir sahen, tatsächlich weitgehend geschehen, und insoweit besteht dieParallele zur Entwicklung der chinesischen Literaten. Wesentlich anders aber konnteeine vornehme Intellektuellenschicht den apathischen Formen der Ekstase (den Entwicklunsgkeimender “Kontemplation”) und ebenso allen rationalisierbaren Praktikender Askese gegenüberstehen. Sie waren zwar <strong>für</strong> ein staatliches Mandarinentum unverwertbar,nicht aber <strong>für</strong> eine Priesterschaft. Diese konnte sich ihnen gar nicht entziehen.Derjenige Teil der Magier - Askese und -Ekstase nun, den die Brahmanen rezipiertenoder, richtiger, beibehielten und beibehalten mußten, weil sie im Unterschiedzu den Mandarinen keine politische Amtsanwärterschicht, sondern eine Magierkastewaren, wurde in ihrer Pflege, je mehr sie eine vornehme Literatenschicht wurden, <strong>des</strong>tosystematischer rationalisiert. Dies war eine Leistung, welche die chinesischen Literaten,die nach ihren Traditionen jeder Askese fremd gegenüberstanden, nicht vollbringenkonnten, sondern in den Händen der von ihnen geduldeten und verachteten Berufsmagierund der Taoisten verkümmern lassen mußten. Der entscheidende Gegensatz<strong>des</strong> Ausgangspunktes der beiderseitigen politischen Entwicklung schlug auch hierdurch. Die brahmanische Philosophie bewegt sich, in höchst auffallendem Gegensatzgegen151

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