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Hinduismus uud Buddhismus. [142]sehr schwankend. Und auch nachdem die ständische Superiorität der Brahmanen, inder offiziellen Theorie der letzteren wenigstens, feststand, blieb die Gewalt der inzwischenentstandenen Großkönige doch eine selbständige und dem Wesen nach reinweltliche, nicht hierokratische, Macht. Zwar war der Pflichtenkreis der Könige wie derje<strong>des</strong> Stan<strong>des</strong> gegenüber der brahmanischen Hierokratie bestimmt durch ihr Dharma,welches Bestandteil <strong>des</strong> brahmanisch regulierten heiligen Rechts war. Aber diesDharma war eben bei jedem Stand, und so auch bei den Königen, ein anderes und -mochte es auch, der Theorie nach, nur von den Brahmanen maßgebend zu interpretierensein - doch naeh deren eigenen Maßstäben ein durchaus eigenes und selbständiges,nicht etwa mit dem Dharma der Brahmanen identisches oder aus ihm abgeleitetes 1 ). Esgab keine universell gültige, sondern durchaus nur eine ständisch besonderte privateund Sozialethik, die wenigen unbedingt allgemeinen rituellen Verbote (vor allem: derKuhschlachtung), von denen früher geredet wurde, ausgenommen. Die Konsequenzenwaren sehr weitreichend: Denn da nicht nur die Kastengliederung der Welt, sondernebenso die Abstufung göttlicher, menschlicher, tierischer Wesen aller Rangstufen vonder Karmanlehre aus dem Prinzip der Vergeltung vorgetaner Werke abgeleitet wurde,so war <strong>für</strong> sie das Nebeneinanderbestehen von ständischen Ethiken, die untereinandernicht nur verschieden, sondern geradezu einander schroff widerstreitend waren, garkein Problem. Es konnte - im Prinzip - ein Berufs - Dharma <strong>für</strong> Prostituierte, Räuberund Diebe ganz ebenso geben wie <strong>für</strong> Brahmanen und Könige. Und es gab die allerernsthaftestenAnsätze zu diesen äußersten Konsequenzen auch tatsächlich. DerKampf <strong>des</strong> Menschen mit dern Menschen in allen seinen Formen war prinzipiell ebensowenigein Problem, wie sein Kampf mit den Tieren und auch mit den Göttern undwie die Existenz <strong>des</strong> schlechthin Häßlichen, Dummen und <strong>des</strong> - yom Maßstab <strong>des</strong>Dharma eines Brahmanen oder sonstigen “Wiedergeborenen” aus gesehen -sch1echthin Verwerflichen: Die Menschen waren nicht - wie <strong>für</strong> den klassischen Konfuzianismusprinzipiell gleich, sondern wurden zu allen Zeiten ungleich geboren,1) Wenn auch allerdings manche Pflichten der beiden anderen “wiedergeborenen” Kasten in vielenPunktem als Abschwächung der Pflichten der Brahmanenkaste konstruiert wurden.142

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