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Hinduismus und Buddhismus. [284]chinesischen Expansionsversuchen begriffen 1 ), zum stehenden Heer und zur bürokratischenVerwaltung überging, “Kabinettsjustiz” übte 2 ) und die Macht der - vermutlichfeudalen - Notablen 3 ) zu brechen trachtete. Hierzu hatte der unter dem Patronat <strong>des</strong>Monarchen stehende hinayanistische Klosterbuddhismus zu helfen und hat dies zweifellosauch mit Erfolg getan. Die Bedeutung der alten Sippenzusammenhänge wurdedurch die Macht der Hierokratie stark entwertet. In großen Teilen Hinterindiens fandoffenbar die Macht <strong>des</strong> Königtums an ihnen keine Schranke mehr, wie sonst in Asien.Um so mehr da<strong>für</strong>: an der Macht der Mönche. Denn die Gewalt der Mönchspriesterschaftüber die Bevölkerung war unter den buddhistischen Herrschern fast absolut auchin politischen Dingen. Namentlich die ziemlich straffe (äußere) Disziplin ermöglichtedas, die in den Händen <strong>des</strong> Abts (Sayah) lag. Ein wegen Uebertretung eines der viergroßen Gebote oder Ungehorsam exkommunizierter Mönch war schlechthin boykottiertund konnte nicht existieren. Auch die Obedienz der Laien gegen die Mönche wargrenzenlos. Diese geistliche Schicht war - namentlich in B i r m a - der eigentlicheTräger der einheimischen Kultur und sie war daher einer der heftigsten Gegner europäischerHerrschaft, die ihre Stellung bedrohte. <strong>Jede</strong>r junge Laie aus guter Familie inBirma wurde und wird zeitweise - wie bei uns die Tochter in eine Pension -, in einKloster geschickt, lebt dort kurze Zeit (1 Tag bis 1 Monat) als Mönch und erhält nuneinen neuen Namen: die “Wiedergeburt” der alten magischen Askese ist auf diese reinrituelle Klosterinternierung übergegangen. - Im Laienleben ist aber die Herrschaft derNal (Geister) ungebrochen. <strong>Jede</strong>r Haushalt hat seinen “Nal” (Schutzdämon); im übrigenentsprechen sie den “deva” der Hindus. Der König geht nach dem Tode noch immerin das “Geisterdorf” (Nal - Ya - tsan - thee).Oekonomisch dürfte die Herrschaft <strong>des</strong> Hinayanismus in Hinterindien das ungeheureUebergewicht <strong>des</strong> traditionalistischen Ackerbaus und die, mit Vorderindien verglichen,sichtliche Unterlegenheit der technischen und gewerblichen Entwicklung mit veranlaßthaben. Stätten rationaler Arbeit waren die buddhistischen so wenig wie irgendwelcheasiatischen Klöster. Da-1) S. den Eingang der genannten Inschrift. Die Eroberungen <strong>des</strong> Königs an deren Schluß.2) A. a. O. V. 32.3) Ebenda S. 26: Man soll direkt an den König, nicht an die Notablen gehen.285

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