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Hinduismus und Buddhismus. [220]Der alte Buddhismus 1 ) ist in fast allen p r a k t i s c h entscheidenden Punkten dercharakteristische Gegenpol <strong>des</strong> Konfuzianismus sowohl wie etwa <strong>des</strong> Islam. Er ist diespezifisch unpolitische und antipolitische Stan<strong>des</strong>religion oder richtiger gesagt: religiöse“Kunstlehre” eines wandernden, intellektuell geschulten, Bettelmönchtums. Er ist,wie alle indische Philosophie und Hierurgie, “Erlösungsreligion”, wenn man den Namen“Religion” auf eine Ethik ohne Gott - oder richtiger: mit absoluter Gleichgültigkeitgegen die Frage, ob es “Götter” gibt und wie sie existieren - und ohne Kultus anwendenwill. Und zwar ist er, angesehen auf das “wie ?” und “wovon ?” wie auf das“wozu ?” der Erlösung die denkbar radikalste Form <strong>des</strong> Erlösungsstrebens überhaupt.Seine Erlösung ist ausschließ1ich <strong>des</strong> einzelnen Men-Beziehungen zur Magie. Eine ganze Anzahl scheinbar soteriologisch - rationaler Grundsätze pflegenbei ihnen, min<strong>des</strong>tens ursprünglich, durch magische Bedeutsamkeit bedingt zu sein. Andererseits lassenwir auch manche an sich wichtige, rein durch die Macht der Tradition fortwirkende, Einzelzügebeiseite. So ist die Heiligkeit der Kuh, insbesondere die expiatorische Wirkung <strong>des</strong> Kuhurins auch inder buddhistischen Mönchsregel, und jedenfalls seit ziemlich alter Zeit, selbstverständlich.1) Nachdem die <strong>für</strong> die buddhistische Ethik noch immer höchst wertvollen älteren Arbeiten (von Köppen,Kern und anderen) durch das Studinm <strong>des</strong> Pali - Kanons und die sonstigen, namentlich auch diemonumentalen, Zeugnisse, welche die Geschichtlichkeit der Person <strong>des</strong> Buddha bestätigten, in einemHauptpunkt erledigt waren, wendete sich die Arbeit vor allem der <strong>Verwertung</strong> <strong>des</strong> Quellenmaterialszu. Neben dem älteren grundlegenden Werk von H. Oldenberg (Buddha) geben die Arbeiten von Mr.und Mrs. Rhys Davids die lesbarsten und zugleich konstruktivsten Zusammenfassungen <strong>des</strong> seitdemerrungenen Standpunktes. Daneben von kürzeren Darstellungen: die Schriften von P i s c h e l undvon Edv. L e h m a n n , welche weiteren Kreisen zugänglich sind. Populär auch: R o u s s e l , LeBouddhisme primitif, Paris 1911 (Bd. I der von Theologen der Dominikaner - Universität Freiburgherausgegebenen “Religions Orientales”). Wissenschaftliche Gesamtdarstellung jetzt von F. K e r nin Bühlers Grundriß. Dazu die Darstellungen in den Sammelwerken über vergleichende Religionswissenschaft.Einzelzitate an den betreffenden Stellen. Ueber die Dogmatik <strong>des</strong> Buddhismus de laV a l l é e - P o u s s i n , Bouddhism (Paris 1909). Dazu das ältere Werk von S é n a r t , OriginesBouddhiques. Von dem Quellenmaterial zum alten Buddhismus liegt der Pali - Kanon (Tripithaka)in englischer Uebersetzung in den Sacred Books of the East vor. Die Reden und GedichteBuddhas (die von der Tradition ihm zugeschriebenen Logia) hat Neumann in hervorragender Art insDeutsche übertragen. Einen unmittelbaren Eindruck von der Eigenart altbuddhistischen Denkens liefertvielleicht am besten die Lektüre der “Questions of King Milinda” und (schon mahayanistischumgebogen) Açvagoschas Buddha Tscharita (beide in den Sacred Books of the East). Einzelzitate anden entsprechenden Stellen. Zur Einführung sind ferner sehr zu empfehlen die bescheiden als populäreSchriften auftretenden, aber auf offenbar ausgebreiteter persönlicher Anschauung beruhenden Darstellungenvon H. H a c k m a n n in den “Religionsgeschichtlichen Volksbüchern” (Der BuddhismusI., II. und III. Teil, III. Reihe, Heft 4, 5, 7, Tübingen 1906).221

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