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II. Die orthodoxen u. heterodoxen Heilslehren der indischen Intellektuellen. [243]mente einer Organisation und Disziplin, also einer Ordensstiftung, ebenso auch die Fixierungder Lehre, erst nach dem Tode <strong>des</strong> Stifters, entgegen seinen eigenen Absichtenentstanden. Es steht aus der Tradition fest, daß Ananda sein Lieblingsjünger, also der“Johannes” <strong>des</strong> primitiven Buddhismus war. Ebenso sicher aber ist den, sei es auchsonst noch so wenig brauchbaren, Traditionen über das “erste Konzil” (nach seinemTode) zu entnehmen: daß Ananda von den anderen Jüngern nicht nur bei <strong>Seite</strong> geschoben,sondern als nicht sündenfrei zur Buße gezwungen wurde, und daß andere dieGemeindeleitung in die Hand nahmen, - ebenso wie in der urchristlichen Gemeinde.Die primitive Mönchsgemeinschaft wollte offenbar weder die spirituelle Sukzessionnoch überhaupt die Aristokratie <strong>des</strong> Charisma in ihrer Mitte aufkommen lassen. Sie betonte<strong>des</strong>halb das Anciennitätsprinzip der (voll erlösten und also sündlosen) Arhats andaußerdem ein gewisses Min<strong>des</strong>tmaß von fixierter Ordnung, während Ananda vermutlichals Vertreter <strong>des</strong> ganz organisationsfreien charismatischen Prädikantentums galt.Nur nach der Zahl der “Was”, die er hat, das heißt, der seit dem Eintritt in das Klosterverflossenen jährlichen Eintrittsjahreszeiten (also: Jahre), richtete sich bis in die Gegenwartder Rang der im übrigen untereinander streng gleichgestellten Mönche in orthodoxenbirmanischen Klöstern: nach zehn Was ( Jahren) wird der Mönch ein Vollrnönch.Das ist sicher sehr alte Tradition. -Die orthodoxe Lehre der Gemeinde, wie sie noch mehr als ein Jahrtausend später imHinayana - Buddhismus fortlebte, kannte außer der Anciennität nur ein ganz unbedingtund allerdings höchst wirksam binden<strong>des</strong> Strukturelement: die Beziehung zwischenLehrer (Upadhyaya) und Schüler. Der Novize hat die strengen Pietätsregeln <strong>des</strong> indischenBramacharin gegenüber seinem Guru einzuhalten. Auch der rezipierte Mönchdurfte noch zu J - tsing's Zeit (7. Jahrhundert nach Chr.) erst fünf Jahre, nachdem erden Inhalt <strong>des</strong> Vianya - Kanons nach Ansicht <strong>des</strong> Lehrers vollständig innehatte, sichüberhaupt vom Lehrer entfernen. Er bedurfte auch dann noch <strong>für</strong> alle und jede Handlungder vorherigen Genehmigung <strong>des</strong> letzteren, dem er keine <strong>für</strong> sein Heil wichtigeRegung vorenthalten durfte. Erst zehn Jahre nach der vollen Aneignung <strong>des</strong> Vinayahörte diese Bevormundung auf. Wer aber den Kanon sich vorher gänzlich anzueignennicht fähig war, blieb lebenslänglich unter jener absoluten Vormund-244

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