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Hinduismus und Buddhismus. [366]nach, mystischen Charakters blieb, hatte zwei wichtige Folgen. Einmal den Heilsaristokratismusder Soteriologie. Denn die Fähigkeit mystischer Gnosis ist ein Charismaund bei weitem nicht jedem zugänglich. Dann aber und damit zusammenhängend denasozialen und apolitischen Charakter. Die mystische Erkenntnis ist nicht, min<strong>des</strong>tensnicht adäquat und rational, kommunikabel. Die asiatische Soteriologie führt den dashöchste Heil Suchenden stets in ein hinterweltliches Reich rational ungeformten undeben wegen <strong>dieser</strong> Ungeformtheit göttlichen Schauens, Habens, Besitzens, Besessenseinsvon einer Seligkeit, die nicht von <strong>dieser</strong> Welt ist und doch in diesem Leben durchdie Gnosis errungen werden kann und soll. Sie wird bei allen höchsten Formen <strong>des</strong>asiatischen mystischen Schauens als “Leere”: - von der Welt und dem was sie bewegtnämlich - erlebt. Dies entspricht ja dem normalen Sinncharakter der Mystik durchaus,ist nur in Asien in seine letzten Konsequenzen gesteigert. Die Entwertung der Welt undihres Treibens ist schon rein psychologisch die unvermeidliche Folge dieses, an sichrational nicht weiter deutbaren, Sinngehalts <strong>des</strong> mystischen Heilsbesitzes. Rationalausgedeutet wird <strong>dieser</strong> mystisch erlebte Heilszustand als: der Gegensatz der Ruhe zurUnrast. Die erste ist das Göttliche, die letzte das spezifisch Kreatürliche, daher letztlichentweder geradezu Scheinhafte, oder doch soteriologisch Wertlose, zeitlich -räumlich Gebundene und Vergängliche. Ihre rationalste und <strong>des</strong>halb in Asien fast universellzur Herrschaft gelangte Ausdeutung erfuhr diese erlebnismäßig bedingte innereStellungnahme zur Welt durch die indische Samsara- und Karman - Lehre. Dadurchgewann die soteriologisch entwertete Welt <strong>des</strong> realen Lebens einen relativen rationalenSinn. In ihr herrscht - nach den rational höchstentwickelten Vorstellungen - das Gesetz<strong>des</strong> Determinismus. In der äußeren Natur, nach der namentlich in Japan entwickeltenmahayanistischen Lehre, die strenge Kausalität in unserem Sinn. In den Schicksalender Seele der ethische Vergeltungsdeterminismus <strong>des</strong> Karman. Aus ihnen gibt es keinEntrinnen außer in der Flucht, durch die Mittel der Gnosis, in jenes hinterweltlicheReich, mag das Schicksal der Seele dabei nun einfach als ein “Verwehen” oder als einZustand ewiger individueller Ruhe nach Art <strong>des</strong> traumlosen Schlafes, oder als ein Zustandewiger ruhiger Gefühlsseligkeit im Anschauen <strong>des</strong> Göttlichen, oder als ein Aufgehenim göttlichen Alleinen gefaßt werden.367

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