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Hinduismus und Buddhismus. [372]lichen Kastenethik, - da war sie zugleich traditionalistisch und ritualistisch absolut stereotypiert.Wo dies nicht der Fall war, tauchten zwar Ansätze “organischer Gesellschaftstheorien”auf, aber ohne psychologisch wirksame Prämien <strong>für</strong> das entsprechendepraktische Handeln; und eine konsequente und psychologisch wirksame Systematisierungfehlte. Der Laie, dem die Gnosis und also das höchste Heil versagt ist oder dersie <strong>für</strong> sich ablehnt, handelt ritualistisch und traditionalistisch und geht so seinen Alltagsinteressennach. Die schrankenlose Erwerbsgier <strong>des</strong> Asiaten im Großen und imKleinen ist in aller Welt als unerreicht berüchtigt und im allgemeinen wohl mit Recht.Aber sie ist eben “Erwerbstrieb”, dem mit allen Mitteln der List und unter Zuhilfenahme<strong>des</strong> Universalmittels: Magie nachgegangen wird. Es fehlte gerade das <strong>für</strong> die Oekonomik<strong>des</strong> Occidents Entscheidende: die Brechung und rationale Versachlichungdieses T r i e b charakters <strong>des</strong> Erwerbsstrebens und seine Eingliederung in ein Systemrationaler innerweltlicher Ethik <strong>des</strong> Handelns, wie es die “innerweltliche Askese” <strong>des</strong>Protestantismus im Abendland, wenige innerlich verwandte Vorläufer fortsetzend,vollbracht hat. Da<strong>für</strong> fehlten in der asiatischen religiösen Entwicklung die Voraussetzungen.Wie sollte sie auf dem Boden einer Religiosität entstehen, die auch dem Laiendas Leben als Bhagat, als heiliger Asket, nicht nur als Altersziel, sondern sogar diezeitweise Existenz als Wanderbettler während arbeitloser Zeiten seines Lebens überhaupt- und nicht ohne Erfolg 1 ) - als religiös verdienstlich anempfahl ? -Im Occident ist das Entstehen der rationalen innerweltlichen Ethik an das Auftretenvon Denkern und Propheten geknüpft, die, wie wir sehen werden, auf dem Bodenp o l i t i s c h e r Probleme eines sozialen Gebil<strong>des</strong> erwuchsen, welches der asiatischenKultur fremd war: <strong>des</strong> politischen Bürgerstan<strong>des</strong> der S t a d t , ohne die wederdas Judentum noch das Christentum noch die Entwicklung <strong>des</strong> hellenischen Denkensvorstellbar sind. Die Entstehung der “Stadt” in diesem Sinn aber war in Asien teilsdurch die erhaltene Ungebrochenheit der Sippenmacht, teils durch die Kastenfremdheitgehemmt.Die Interessen <strong>des</strong> asiatischen Intellektuellentums, soweit sie über den Alltag hinausgingen,lagen meist in anderer als in1) In Indien kam namentlich im April das zeitweise Leben vom Wanderbettel bei Mitgliedern der unterenKasten als rituelle Leistung vor.373

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