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Hinduismus und Buddhismus. [362]und christliche Heilige (so der heilige Franz Xavier, der erste Jesuitenmissionar) erfreuensich an ihren Festen seines Zuspruchs. Die Sekten und ihre Heilandsreligiositätwaren und sind eine Angelegenheit der - meist - von Intellektuellen beratenen Mittelstände,die Erlösung durch die Kraft der Kontemplation eine solche der Intellektuellenschichten.Woraus freilich, wie die Darstellung wohl ergeben hat, nicht etwa folgt: daßdie Eigenart der Intellektuellenreligion und ihrer Verheißungen nicht die allernachhaltigstenindirekten Wirkungen auf die Lebensführung der Massen geübt habe. Dies warvielmehr in hohem Maße der Fall. Aber dem Effekte nach wirkte <strong>dieser</strong> Einfluß niemalsim Sinn innerweltlicher methodischer Rationalisierung der Lebensführung derMassen, sondern meist gerade umgekehrt. Reichtum und insbesondere Geld genießeneine fast überschwengliche Schätzung 1 ) in der indischen Spruchweisheit. Aber nebender Alternative: Selbstgenießen oder Verschenken steht als dritte nur: der Verlust 2 ).Statt eines Antriebs zur rationalen ökonomischen Vermögensakkumulation und Kapitalverwertungschuf der Hinduismus irrationale Akkumulationschancen <strong>für</strong> Magier undSeelenhirten und Pfründen <strong>für</strong> Mystagogen und ritualistisch oder soteriologisch orientierteIntellektuellenschichten 3 ).Wesentlich eine Angelegenheit der Intellektuellenschicht, und zwar in diesem Fall dermodernen durch europäischen Einfluß gezüchteten oder doch von daher beeindrucktenIntellektuellenschicht, sind auch die modernen “Reform” - Bewegungen1) Vgl. z. B. die Stellen bei L i e b i c h , a. a. O. S. 265, Nr. 40, 41.2) Ebenda Nr. 43.3) Die <strong>für</strong> Indien spezifische Form der Akkumulation großer Vermögen illustriert am besten jenerGlückspilz von Vaidika, der im 13. Jahrhunde von einem Rajah, auf <strong>des</strong>sen Hausdach ein toterGeier gefallen war, nach Kotalihapur berufen wurde, um die schlimmen Folgen <strong>dieser</strong> ominösenVerunreinigung rituell zu beseitigen. Außer immensen Gelüihren <strong>für</strong> die kostspieligen Zeremonienselbst wurde er zum Dank dergestalt mit Landlehen und Zamindari - Stellungen ausgestattet, daßdie Familie bis in die neueste Zeit zu den reichsten in Bengalen zählte.Handel wird gelegentlich im Panchatantra (s. die Stelle bei L i e b i c h a. a. O. S. 99) denanderen Arten <strong>des</strong> Gelderwerbes (nämlich: Betteln, Königsdienst, Ackerbau, Wissen, Wucher)vorangestellt. Als Arten <strong>des</strong> Handelsbetriebs werden aber dabei neben Spezereihandel, Depositengeschäft,Geschäftsführung einer Gesellschaft, Handel mit Fremden, Gütertransport aufgeführt:Gewinn durch Angabe falscher Preise und durch Gebrauch falscher Maße und Gewichte und dabeialle diese Arten einander gleichgestellt: ein starker Gegensatz gegen sowohl die puritanische wiedie jainistische Ethik.363

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