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I. Das hinduistische soziale System. [103]Berufskasten, denen die vernichtende Konkurrenz der europäischen und jetztauch der indischen kapitalistischen Industrie die Fortexistenz im bisherigen Erwerbszweigüberhaupt oder doch auf der Grundlage <strong>des</strong> Handwerks schlechthinunmöglich gemacht hat. Aber wo dies nicht der Fall ist, sind die Prozentsätze derim traditionellen Beruf verbliebenen Angehörigen gewerblicher Kasten in Anbetrachtder grundstürzenden Umwälzungen der Wirtschaft doch oft außerordentlichhohe. In die spezifisch modernen Arbeitsgelegenheiten, insbesondere der Großindustrie,sind wenigstens zum überwiegenden Teil nicht die alten gewerblichenKasten, sondern weit mehr als diese: Zuwanderer vom Lande , deklassierte undParia - Kasten und deklassierte Mitglieder gewisser höherer Kasten eingeströmt.Das moderne kapitalistische Unternehmertum, soweit es überhaupt indischer Provenienzist, und die kaufmännischen und höheren Angestellten rekrutieren sichaußer aus gewissen alten Händlerkasten offenbar sehr stark - und bei dem Charakterder modernen Kontorarbeit und ihren Bildungsanforderungen ganz begreiflicherweise- auch aus Litteratenkasten, welche schon vorher in der Berufswahlvielseitiger waren als die gewerblichen Kasten 1 ).Der Traditionalismus der gewerblichen Kasten ruht ökonomisch nicht nur auf derAbgrenzung der einzelnen Produktionszweige gegen einander, sondern auch heutenoch sehr oft auf der Sicherung der Nahrung der einzelnen Kastenmitgliedervor gegenseitiger Konkurrenz. Absolut geschützt war und ist ja in <strong>dieser</strong> Hinsichtder zum alten “Dorfstab” gehörige, auf Gartenland und Deputat gesetzte Handwerker.Aber das Prinzip <strong>des</strong> Kundschaftsschutzes, der Garantie der jajmani -Beziehung, greift weit über sie hinaus und ist noch jetzt in einer ganzen Anzahlgewerblicher Kasten streng durchgeführt. Wir lernten diesen jajmani - Schutz bereitsbei den Brahmanen kennen, und die Wortbedeutung (“Opfergeber”) zeigt,daß der Begriff in den Verhältnissen <strong>dieser</strong> Kaste seinen Ursprung hat und etwamit “persönlicher Sprengel” zu übersetzen wäre. Bei den Brah-1) Zahlen darüber s. weiter unten Anm. 1, S. 113. An der V e r w a l t u n g beteiligensich in der Provinz Bombay die wichtigsten Kasten in folgender Reihenfolgs der Intensität:Prabhu (alte Beamtenkaste) 27% der Kastenangehörigen, Mahars (Dorfbeamte) 10%,Brahmanen 7,1%, Lohana (vornehme Händler) 5,8%, Bhatia (Händler) 4,7%, Vania (großealte Händlerkaste) 2,3%, Radschputen 2% derselben, alle anderen Kasten unter 1 % ihrerMitglieder.103

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