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Hinduismus und Buddhismus. [374]im Konfuzianismus, da ist es das hinterweltliche Reich der Erlösung vom Vergänglichen,wohin alle höchsten Interessen weisen und von wo aus die “Persönlichkeit” ihreWürde empfängt. In den höchsten, nicht nur den orthodox buddhistischen, Konzeptitinenheißt dies “Nirwana”. Zwar nicht sprachlich, wohl aber sachlich, wäre es ganz unbedenklich,dies, wie es populär oft geschah, mit “Nichts” zu übersetzen. Denn unterdem Aspekt der “Welt” und von ihr aus gesehen, wollte es ja in der Tat nichts anderessein. Freilich: vom Standpunkt der Heilslehre aus ist der Heilszustand meist anders undsehr positiv zu prädizieren. Aber es darf schließlich doch nicht vergessen werden: daßdas Streben <strong>des</strong> typisch asiatischen Heiligen auf “Entleerung” ging, und daß jenerpositive Heilszustand der unaussagbaren todentronnenen diesseitigen Seligkeit alspositives Komplement <strong>des</strong> Gelingens zunächst nur e r w a r t e t wurde. Aber nichtimmer auch erreicht. ImGegenteil: ihn wirklich, als Besitz <strong>des</strong> Göttlichen, haben zukönnen, war das hohe Charisma der Begnadeten. Wie stand es aber mit dem großenHaufen, der ihn nicht erreichte ? Nun, bei ihnen war eben in einem eigentümlichenSinn “das Ziel Nichts, die Bewegung Alles”: - eine Bewegung in der Richtung derDer “Entleerung”. Asiate, gerade der ganz- oder halbintellektuelle Asiate macht dem Occidentalenleicht den Eindruck <strong>des</strong> “Rätselhaften” und “Geheimnisvollen”. Man sucht dem vermutetenGeheimnis durch “Psychologie” beizukommen. Ohne nun natürlich irgendwiezu leugnen, daß psychische und physische Unterschiede der Disposition bestehen 1 ): -übrigens sicher nicht größere, als zwischen Hindus und Mongolen, die dennoch beideder gleichen Soteriologie zugänglich gewesen sind, - muß doch betont werden, daßdies nicht der primäre Weg zum Verständnis ist. Durch Erziehung eingeprägte unddurch die objektive Lage aufgezwungene Interessenrichtungen, nicht “Gefühlsgehalte”,sind das zunächst Greifbare. Das <strong>für</strong> den Occidentalen vornehmlich Irrationale amVerhalten <strong>des</strong> Asiaten war und ist durch zeremonielle und rituelle Gepflogenheiten bedingt,deren “Sinn” er nicht versteht, - wie übrigens, bei uns ebenso wie in Asien, derur-1) Namentlich würde <strong>für</strong> unsere Zusammenhänge rassenneurologisch die vermutlich sehr starke Hysterisierbarkeitund Authypnotisierbarkeit der Inder in Betracht kommen. Fraglich bliebe: wie weitein etwa feststellbarer Unterschied der Disposition durch die im Keim wohl bei fast allen “Naturvölkern”zu findende, hier aber zur Kunst entwickelten Technik neuropathischer Ekstasen ersterworben ist.375

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