13.07.2015 Aufrufe

Jede Verwertung des gesamten Inhaltes dieser Seite für ...

Jede Verwertung des gesamten Inhaltes dieser Seite für ...

Jede Verwertung des gesamten Inhaltes dieser Seite für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

II. Die orthodoxen u. heterodoxen Heilslehren der indischen Intellektuellen. [183]geeigneten Ausdruck mit gedeckt gelten lassen wollte. Die dualistische Lehre von derRealität der Wirklichkeit hat die von Kapila zuerst systematisch begründete Samkhya -Schule gepflegt, die monistische Lehre vom kosmischen Schein ist unter dem Namen<strong>des</strong> “Vedanta” bekannt. Die Samkhya – Lehre ist vorgeformt schon in den Upanischadenund war ohne Zweifel dereinst und vor der Vedanta - Lehre die klassische Philosophieder indischen Intellektuellenschicht. Das beweisen schon ihre Beziehungen zumYoga, <strong>des</strong>sen Technik <strong>für</strong> ihre Konstruktionen die Vorbedingungen schuf, und danebender Einfluß, den sie gerade auf die älteren Sektenbildungen und Heterodoxien, darunterauch den Buddhismus, geübt hat. Ferner die Tatsache, daß wichtige Teile <strong>des</strong> Mahabharataganz offensichtlich zuerst unter dem Einfluß der Samkhya - Lehre und erst später<strong>des</strong> Vedanta gearbeitet sind. Endlich auch äußerliche Umstände, wie die Zeit derältesten systematischen Redaktionen 1 ) der Lehre, und noch mehr: daß in der täglichenWasserspende <strong>des</strong> Brahmanen noch jetzt Kapila und die alten Samkhya - Heiligen essind, welche angerufen werden. Dagegen ist das Vedanta niedergelegt 2 ) in den Brahmasutras<strong>des</strong> Bâdarayâna, später kommentiert von dem bedeutendsten Philosophen derSchule: Çankara, das klassische System <strong>des</strong> späteren orthodox - brahmanischen Hinduismusgeworden. Dies hat gewiß nichts Erstaunliches. Die stolze Ablehnung jederForm <strong>des</strong> Gottesglaubens und die Anerkennung der Realität der Wirklichkeit in derSamkhya - Lehre mußte einer aus Brahmanen und ritterlichen Laien zusammengesetztenvornehmen Intellektuellenschicht, wie sie die Zeit vor der Großkönigstumsentwicklungkannte, leichter zusagen als einer reinen Priesterkaste, zumal wenn diese unterdem Schutz patrimonialer Großkönige stand. Für sie war die Existenz und der mystischeZutritt zur göttlichen Macht von zentralem Interesse. Und sie vermochte ihreLehre auch leichter in Einklang mit den Voraussetzungen der vedischen Literatur zubringen, - wie dies ja der Name (Vedanta = Ende, Ab-1) Das älteste erhaltene Werk der Schule, das Samkhya - Karika <strong>des</strong> Isvarakrishna, hat BechanaramaTripathi in den Benares Sanskrit Series (Nr. 9), Benares 1883) übersetzt deutsch bei Deussen,Gesch. d. Philos. I, 3. Die Aphorismen (angeblich) <strong>des</strong> Kapila sind ins Englische übersetzt vonBeal.2) Offiziell wird als Gründer der Schule “Vyasa” (= der Schaffer der Disposition) genannt, ein Sammelname,der auch <strong>für</strong> den Redakteur der Mahabharata und den Sammler der Veden angegebenwird.184

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!