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II. Die orthodoxen u. heterodoxen Heilslehren der indischen Intellektuellen. [249]den Disputierens, welches, wie allen indischen Soteriologen der alten Intellektuellenschicht,so auch, in charakteristischer Art, dem Buddha eignete. In<strong>des</strong>sen auch dieswar eine allgemeine Erscheinung aller Soteriologien seiner Zeit. Entscheidend war <strong>für</strong>den E r f o l g der Propaganda bei den Jaina, wie bei den Buddhisten: das Auftretenvon “Berufsmönchen” in der Form von Gemeinschaften. Das entscheidende M o t i vaber <strong>für</strong> den Betrieb der Propaganda lag natürlich in den materiellen Interessen derMönche an der Vermehrung der Nahrunggeber: der Upasaka. Auch dies Interesse zwarwar den konkurrierenden Mönchsverbänden, namentlich den Jaina, mit den Buddhistengemeinsam. Aber hier kamen dem Buddhismus in der Zeit seiner Expansion einigeUmstände zugute, welche auf der anderen <strong>Seite</strong>, praktisch angesehen, eine Schwächedarstellten, die ihm später, in Indien selbst wenigstens, gegenüber der Konkurrenz derorthodoxen Berufsmönche zum Unheil ausschlagen sollte. Einerseits die überaus geringenAnsprüche, welche er an die Laien stellte. Andererseits das vollkommene Fehleneiner festen Organisation der Mönchsgemeinschaft und damit auch fixierter Pfründeninteressender Mönche selbst. Für jede Konfession kommt die Krisis ihrer missionierendenExpansion in dem Augenblick, wenn der typische Prozeß der “Verpfründung”an ihr vollendet ist. Das heißt: wenn ihre Organisation so weit vorgeschritten ist,daß ihre Einkünfte einerseits, ihre Heilsdarbietungen andererseits in festen Sprengelnnach Art einer “Kundschaft” oder “Rente” <strong>für</strong> ihre berufsmäßigen Heilsvermittler(Priester, Prediger, Mönche) fest verteilt sind. Dann überwiegt unvermeidlich das monopolistischeInteresse der Inhaber jener “Kundschaften” und Präbenden über das gemeinsameInteresse an der Gewinnung von Neuland. Die Gemeinschaft erschwert danndie Aufnahme von Novizen, um die “Nahrungen” der schon vorhandenen Sprengelinhabernicht zu gefährden. Sie interessiert sich zwar <strong>für</strong> die Fernhaltung von Konkurrenzauf ihrem Nahrungsgebiet, aber ihre Pfründner sind keine geeigneten Propagandisten<strong>für</strong> die Mission auf Fremdgebieten. In der einen oder anderen Form läßt sich <strong>dieser</strong>Vorgang bei den meisten einstmals missionierenden Konfessionen verfolgen. BeimBuddhismus nun schloß die alte überaus “akosmistische” Organisation (oder: Organisationslosigkeit)in Verbindung mit der Ablehnung jeder Ordnung der Laienbeziehungendie Verpfründung zunächst direkt aus.250

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